Konfigurieren von Netzwerkverbindungen mit YaST

Unter Linux gibt es viele unterstützte Netzwerktypen. Die meisten verwenden unterschiedliche Gerätenamen und die Konfigurationsdateien sind im Dateisystem an unterschiedlichen Speicherorten verteilt. Einen detaillierten Überblick über die Aspekte der manuellen Netzwerkkonfiguration finden Sie in Abschnitt 20.6, „Manuelle Netzwerkkonfiguration“.

Bei der Installation auf einem Laptop, auf dem NetworkManager standardmäßig aktiv ist, konfiguriert YaST alle erkannten Schnittstellen. Auf anderen Rechnern wird nur die erste Schnittstelle mit Verbindung (ein Netzwerkkabel ist angeschlossen) automatisch konfiguriert. Zusätzliche Hardware kann jederzeit nach Abschluss der Installation auf dem installierten System konfiguriert werden. In den folgenden Abschnitten wird die Netzwerkkonfiguration für alle von openSUSE unterstützten Netzwerkverbindungen beschrieben.

Konfigurieren der Netzwerkkarte mit YaST

Zur Konfiguration verkabelter oder drahtloser Netzwerkkarten in YaST wählen Sie Netzwerkgeräte+Netzwerkeinstellungen aus. Nach dem Öffnen des Moduls zeigt YaST das Dialogfeld Netzwerkeinstellungen mit den vier Karteireitern Globale Optionen, Übersicht, Hostname/DNS und Routing an.

Auf dem Karteireiter Globale Optionen können allgemeine Netzwerkoptionen wie die Verwendung der Optionen NetworkManager, IPv6 und global DHCP festgelegt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 20.4.1.1, „Konfigurieren globaler Netzwerkoptionen“.

Der Karteireiter Übersicht enthält Informationen zu den installierten Netzwerkkarten. Jede korrekt erkannte Netzwerkkarte wird dort mit ihrem Namen aufgelistet. In diesem Dialogfeld können Sie Karten manuell hinzufügen, entfernen oder ihre Konfiguration ändern. Informationen zum manuellen Hinzufügen und Konfigurieren von Karten, die nicht automatisch erkannt wurden, finden Sie unter Abschnitt 20.4.1.3, „Konfigurieren einer unerkannten Netzwerkkarte“. Informationen zum Ändern der Konfiguration einer bereits konfigurierten Karte finden Sie unter Abschnitt 20.4.1.2, „Ändern der Konfiguration einer Netzwerkkarte“.

Auf dem Karteireiter Hostname/DNS können der Hostname des Computers sowie die zu verwendenden Nameserver festgelegt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 20.4.1.4, „Konfigurieren des Hostnamens und DNS“.

Der Karteireiter Routing wird zur Konfiguration des Routings verwendet. Weitere Informationen finden Sie unter Abschnitt 20.4.1.5, „Konfigurieren des Routing“.

Abbildung 20.3. Konfigurieren der Netzwerkeinstellungen

Konfigurieren der Netzwerkeinstellungen

Konfigurieren globaler Netzwerkoptionen

Auf dem Karteireiter Globale Optionen des YaST-Moduls Netzwerkeinstellungen können wichtige globale Netzwerkoptionen wie die Verwendung der Optionen NetworkManager, IPv6 und DHCP-Client festgelegt werden. Diese Einstellungen sind für alle Netzwerkschnittstellen anwendbar.

Unter Netzwerkeinrichtungsmethode wählen Sie die Methode aus, mit der Netzwerkverbindungen verwaltet werden sollen. Wenn die Verbindungen für alle Schnittstellen über das Desktop-Applet NetworkManager verwaltet werden sollen, wählen Sie Benutzergesteuert mithilfe von NetworkManager aus. Diese Option eignet sich besonders für den Wechsel zwischen verschiedenen verkabelten und drahtlosen Netzwerken. Wenn Sie keine Desktop-Umgebung (GNOME oder KDE) ausführen oder wenn Ihr Computer ein Xen-Server oder ein virtuelles System ist oder Netzwerkdienste wie DHCP oder DNS in Ihrem Netzwerk zur Verfügung stellt, verwenden Sie die Traditionelle Methode mit ifup. Weitere Informationen zu NetworkManager finden Sie unter Kapitel Verwenden von NetworkManager (↑Start).

Geben Sie unter IPv6 Protocol Settings (IPv6-Protokolleinstellungen) an, ob Sie das IPv6-Protokoll verwenden möchten. IPv6 kann parallel zu IPv4 verwendet werden. IPv6 ist standardmäßig aktiviert. In Netzwerken, die das IPv6-Protokoll nicht verwenden, können die Antwortzeiten jedoch schneller sein, wenn dieses Protokoll deaktiviert ist. Zum Deaktivieren von IPv6 deaktivieren Sie die Option IPv6 aktivieren. Dadurch wird das automatische Laden des Kernel-Moduls von IPv6 unterbunden. Alle Änderungen werden nach dem Reboot wirksam.

Unter Optionen für DHCP-Client konfigurieren Sie die Optionen für den DHCP-Client. Wenn der DHCP-Client den Server anweisen soll, seine Antworten immer per Broadcast zu versenden, aktivieren Sie Broadcast-Antwort anfordern. Diese Einstellung ist vermutlich erforderlich, wenn Sie Ihren Computer in verschiedenen Netzwerken verwenden. Die Kennung für DHCP-Client muss innerhalb eines Netzwerks für jeden DHCP-Client eindeutig sein. Wenn dieses Feld leer bleibt, wird standardmäßig die Hardware-Adresse der Netzwerkschnittstelle als Kennung übernommen. Falls Sie allerdings mehrere virtuelle Computer mit der gleichen Netzwerkschnittstelle und damit der gleichen Hardware-Adresse ausführen, sollten Sie hier eine eindeutige Kennung in beliebigem Format eingeben.

Unter Zu sendender Hostname wird eine Zeichenkette angegeben, die für das Optionsfeld "Hostname" verwendet wird, wenn dhcpcd Nachrichten an den DHCP-Server sendet. Einige DHCP-Server aktualisieren Namenserver-Zonen gemäß diesem Hostnamen (dynamischer DNS). Bei einigen DHCP-Servern muss das Optionsfeld Zu sendender Hostname in den DHCP-Nachrichten der Clients zudem eine bestimmte Zeichenkette enthalten. Übernehmen Sie die Einstellung AUTO, um den aktuellen Hostnamen zu senden (d. h. der aktuelle in /etc/HOSTNAME festgelegte Hostname). Lassen Sie das Optionsfeld leer, wenn kein Hostname gesendet werden soll. Wenn die Standardroute nicht gemäß der Informationen von DHCP geändert werden soll, deaktivieren Sie Standardroute über DHCP ändern.

Ändern der Konfiguration einer Netzwerkkarte

Wenn Sie die Konfiguration einer Netzwerkkarte ändern möchten, wählen Sie die Karte aus der Liste der erkannten Karten unter Netzwerkeinstellungen+Übersicht in YaST und klicken Sie auf Bearbeiten. Das Dialogfeld Netzwerkkarten-Setup wird angezeigt. Hier können Sie die Kartenkonfiguration auf den Karteireitern Allgemein, Adresse und Hardware anpassen. Genauere Informationen zur drahtlosen Kartenkonfiguration finden Sie unter Abschnitt 30.1.2, „Konfiguration mit YaST“.

IP-Adressen konfigurieren

Die IP-Adresse der Netzwerkkarte oder die Art der Festlegung dieser IP-Adresse kann auf dem Karteireiter Adresse im Dialogfeld Einrichten der Netzwerkkarte festgelegt werden. Die Adressen IPv4 und IPv6 werden unterstützt. Für die Netzwerkkarte können die Einstellungen Keine IP-Adresse (nützlich für eingebundene Geräte), Statisch zugewiesene IP-Adresse (IPv4 oder IPv6) oder Dynamische Adresse über DHCP und/oder Zeroconf zugewiesen werden.

Wenn Sie Dynamische Adresse verwenden, wählen Sie, ob Nue DHCP-Version 4 (für IPv4), Nur DHCP-Version 6 (für IPv6) oder DHCP-Version 4 und 6 verwendet werden soll.

Wenn möglich wird die erste Netzwerkkarte mit einer Verbindung, die bei der Installation verfügbar ist, automatisch zur Verwendung der automatischen Adressenkonfiguration mit DHCP konfiguriert. Bei Laptop-Computern, auf denen NetworkManager standardmäßig aktiv ist, werden alle Netzwerkkarten konfiguriert.

DHCP sollten Sie auch verwenden, wenn Sie eine DSL-Leitung verwenden, Ihr ISP (Internet Service Provider) Ihnen aber keine statische IP-Adresse zugewiesen hat. Wenn Sie DHCP verwenden möchten, konfigurieren Sie dessen Einstellungen im Dialogfeld Netzwerkeinstellungen des YaST-Konfigurationsmodul für Netzwerkkarten auf dem Karteireiter Globale Optionen unter Optionen für DHCP-Client. Geben Sie unter Broadcast-Antwort anfordern an, ob der DHCP-Client den Server anweisen soll, seine Antworten immer per Broadcast zu versenden. Diese Einstellung ist vermutlich erforderlich, wenn Sie Ihren Computer als mobilen Client in verschiedenen Netzwerken verwenden. In einer virtuellen Hostumgebung, in der mehrere Hosts über dieselbe Schnittstelle kommunizieren, müssen diese anhand der Kennung für DHCP-Client unterschieden werden.

DHCP eignet sich gut zur Client-Konfiguration, aber zur Server-Konfiguration ist es nicht ideal. Wenn Sie eine statische IP-Adresse festlegen möchten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Wählen Sie im YaST-Konfigurationsmodul für Netzwerkkarten auf dem Karteireiter Übersicht aus der Liste der erkannten Karten eine Netzwerkkarte aus und klicken Sie auf Bearbeiten.

  2. Wählen Sie auf dem Karteireiter Adresse die Option Statisch zugewiesene IP-Adresse aus.

  3. Geben Sie die IP-Adresse ein. Es können beide Adressen, IPv4 und IPv6, verwendet werden. Geben Sie die Netzwerkmaske in Teilnetzmaske ein. Wenn die IPv6-Adresse verwendet wird, benutzen Sie Teilnetzmaske für die Präfixlänge im Format /64.

    Optional kann ein voll qualifizierter Hostname für diese Adresse eingegeben werden, der in die Konfigurationsdatei /etc/hosts geschrieben wird.

  4. Klicken Sie auf Weiter.

  5. Klicken Sie auf Verlassen, um die Konfiguration zu aktivieren.

Wenn Sie die statische Adresse verwenden, werden die Namenserver und das Standard-Gateway nicht automatisch konfiguriert. Informationen zur Konfiguration von Namenservern finden Sie unter Abschnitt 20.4.1.4, „Konfigurieren des Hostnamens und DNS“. Informationen zur Konfiguration eines Gateways finden Sie unter Abschnitt 20.4.1.5, „Konfigurieren des Routing“.

Konfigurieren von Aliassen

Wenn NetworkManager nicht verwendet wird, kann ein einzelnes Netzwerkgerät mehrere IP-Adressen haben, die sogenannten Aliase. Wenn Sie einen Alias für Ihre Netzwerkkarte einrichten möchten, gehen Sie wie folgt vor.

  1. Wählen Sie im YaST-Konfigurationsmodul für Netzwerkkarten auf dem Karteireiter Übersicht aus der Liste der erkannten Karten eine Netzwerkkarte aus und klicken Sie auf Bearbeiten.

  2. Klicken Sie auf dem Karteireiter Adresse+Zusätzliche Adressen auf Hinzufügen.

  3. Geben Sie den Aliasnamen, die IP-Adresse und die Netzmaske ein. Nehmen Sie den Schnittstellennamen nicht in den Aliasnamen auf.

  4. Klicken Sie auf OK.

  5. Klicken Sie auf Weiter.

  6. Klicken Sie auf OK, um die Konfiguration zu aktivieren.

Ändern des Gerätenamens und der Udev-Regeln

Der Gerätename der Netzwerkkarte kann während des laufenden Betriebs geändert werden. Es kann auch festgelegt werden, ob udev die Netzwerkkarte über die Hardware-Adresse (MAC) oder die Bus-ID erkennen soll. Die zweite Option ist bei großen Servern vorzuziehen, um einen Austausch der Karten unter Spannung zu erleichtern. Mit YaST legen Sie diese Optionen wie folgt fest:

  1. Wählen Sie im YaST-Modul Netzwerkeinstellungen auf dem Karteireiter Übersicht aus der Liste der erkannten Karten eine Netzwerkkarte aus und klicken Sie auf Bearbeiten.

  2. Öffnen Sie den Karteireiter Hardware. Der aktuelle Gerätename wird unter Udev-Regeln angezeigt. Klicken Sie auf Ändern.

  3. Wählen Sie aus, ob udev die Karte über die MAC-Adresse oder die Bus-ID erkennen soll. Die aktuelle MAC-Adresse und Bus-ID der Karte werden im Dialogfeld angezeigt.

  4. Aktivieren Sie zum Ändern des Gerätenamens die Option Gerätenamen ändern und bearbeiten Sie den Namen.

  5. Klicken Sie auf OK und Weiter.

  6. Klicken Sie auf OK, um die Konfiguration zu aktivieren.

Ändern des Kernel-Moduls für Netzwerkkarten

Für einige Netzwerkkarten sind eventuell verschiedene Kernel-Module (Treiber) verfügbar. Wenn die Karte bereits konfiguriert ist, ermöglicht YaST die Auswahl eines zu verwendenden Kernel-Moduls aus einer Liste verfügbarer Module. Es ist auch möglich, Optionen für das Kernel-Modul anzugeben. Mit YaST legen Sie diese Optionen wie folgt fest:

  1. Wählen Sie im YaST-Modul Netzwerkeinstellungen auf dem Karteireiter Übersicht aus der Liste der erkannten Karten eine Netzwerkkarte aus und klicken Sie auf Bearbeiten.

  2. Öffnen Sie den Karteireiter Hardware.

  3. Wählen Sie das zu verwendende Kernel-Modul unter Modulname aus. Geben Sie die entsprechenden Optionen für das ausgewählte Modul unter Optionen im Format Option=Wert ein. Wenn mehrere Optionen verwendet werden, sollten sie durch Leerzeichen getrennt sein.

  4. Klicken Sie auf OK und Weiter.

  5. Klicken Sie auf OK, um die Konfiguration zu aktivieren.

Aktivieren des Netzwerkgeräts

Wenn Sie die traditionelle Methode mit ifup verwenden, können Sie Ihr Gerät so konfigurieren, dass es wahlweise beim Systemstart, bei der Verbindung per Kabel, beim Erkennen der Karte, manuell oder nie startet. Wenn Sie den Gerätestart ändern möchten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Wählen Sie in YaST eine Karte aus der Liste der erkannten Karten unter Netzwerkgeräte+Netzwerkeinstellungen und klicken Sie auf Bearbeiten.

  2. In der Karteireiter Allgemein wählen Sie den gewünschten Eintrag unter Geräte-Aktivierung.

    Wählen Sie Beim Systemstart, um das Gerät beim Booten des Systems zu starten. Wenn Bei Kabelanschluss aktiviert ist, wird die Schnittstelle auf physikalische Netzwerkverbindungen überwacht. Wenn Falls hot-plugged aktiviert ist, wird die Schnittstelle eingerichtet, sobald sie verfügbar ist. Dies gleicht der Option Bei Systemstart, führt jedoch nicht zu einem Fehler beim Systemstart, wenn die Schnittstelle nicht vorhanden ist. Wählen Sie Manuell, wenn die Schnittstelle manuell mit ifup oder KInternet gesteuert werden soll. Wählen Sie Nie, wenn das Gerät gar nicht gestartet werden soll. Bei NFSroot verhält sich ähnlich wie Beim Systemstart, allerdings fährt das Kommando rcnetwork stop die Schnittstelle bei dieser Einstellung nicht herunter. Diese Einstellung empfiehlt sich bei einem NFS- oder iSCSI-Root-Dateisystem.

  3. Klicken Sie auf Weiter.

  4. Klicken Sie auf OK, um die Konfiguration zu aktivieren.

Normalerweise können Netzwerk-Schnittstellen nur vom Systemadministrator aktiviert und deaktiviert werden. Wenn Benutzer in der Lage sein sollen, diese Schnittstelle über KInternet zu aktivieren, wählen Sie Gerätesteuerung für Nicht-Root-Benutzer über KInternet aktivieren aus.

Einrichten der Größe der maximalen Transfereinheit

Sie können eine maximale Transfereinheit (MTU) für die Schnittstelle festlegen. MTU bezieht sich auf die größte zulässige Paketgröße in Byte. Eine größere MTU bringt eine höhere Bandbreiteneffizienz. Große Pakete können jedoch eine langsame Schnittstelle für einige Zeit belegen und die Verzögerung für nachfolgende Pakete vergrößern.

  1. Wählen Sie in YaST eine Karte aus der Liste der erkannten Karten unter Netzwerkgeräte+Netzwerkeinstellungen und klicken Sie auf Bearbeiten.

  2. Wählen Sie im Karteireiter Allgemein den gewünschten Eintrag aus der Liste Set MTU (MTU festlegen).

  3. Klicken Sie auf Weiter.

  4. Klicken Sie auf OK, um die Konfiguration zu aktivieren.

Konfigurieren der Firewall

Sie müssen nicht die genaue Firewall-Konfiguration durchführen, wie unter Abschnitt 33.4.1, „Konfigurieren der Firewall mit YaST“ beschrieben. Sie können einige grundlegende Firewall-Einstellungen für Ihr Gerät als Teil der Gerätekonfiguration festlegen. Führen Sie dazu die folgenden Schritte aus:

  1. Öffnen Sie das YaST-Modul Netzwerkgeräte+Netzwerkeinstellungen. Wählen Sie im Karteireiter Übersicht eine Karte aus der Liste erkannter Karten und klicken Sie auf Bearbeiten.

  2. Öffnen Sie den Karteireiter Allgemein des Dialogfelds Netzwerkeinstellungen.

  3. Legen Sie die Firewall-Zone fest, der Ihre Schnittstelle zugewiesen werden soll. Mit den zur Verfügung stehenden Optionen können Sie

    Firewall deaktiviert

    Diese Option ist nur verfügbar, wenn die Firewall deaktiviert ist und die Firewall überhaupt nicht ausgeführt wird. Verwenden Sie diese Option nur, wenn Ihr Computer Teil eines größeren Netzwerks ist, das von einer äußeren Firewall geschützt wird.

    Automatisches Zuweisen von Zonen

    Diese Option ist nur verfügbar, wenn die Firewall aktiviert ist. Die Firewall wird ausgeführt und die Schnittstelle wird automatisch einer Firewall-Zone zugewiesen. Die Zone, die das Stichwort Beliebig enthält, oder die externe Zone wird für solch eine Schnittstelle verwendet.

    Interne Zone (ungeschützt)

    Die Firewall wird ausgeführt, aber es gibt keine Regeln, die diese Schnittstelle schützen. Verwenden Sie diese Option, wenn Ihr Computer Teil eines größeren Netzwerks ist, das von einer äußeren Firewall geschützt wird. Sie ist auch nützlich für die Schnittstellen, die mit dem internen Netzwerk verbunden sind,wenn der Computer über mehrere Netzwerkschnittstellen verfügt.

    Demilitarisierte Zone

    Eine demilitarisierte Zone ist eine zusätzliche Verteidigungslinie zwischen einem internen Netzwerk und dem (feindlichen) Internet. Die dieser Zone zugewiesenen Hosts können vom internen Netzwerk und vom Internet erreicht werden, können jedoch nicht auf das interne Netzwerk zugreifen.

    Externe Zone

    Die Firewall wird an dieser Schnittstelle ausgeführt und schützt sie vollständig vor anderem (möglicherweise feindlichem) Netzwerkverkehr. Dies ist die Standardoption.

  4. Klicken Sie auf Weiter.

  5. Aktivieren Sie die Konfiguration, indem Sie auf OK klicken.

Konfigurieren einer unerkannten Netzwerkkarte

Ihre Karte wird unter Umständen nicht richtig erkannt. In diesem Fall erscheint sie nicht in der Liste der erkannten Karten. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr System über einen Treiber für die Karte verfügt, können Sie sie manuell konfigurieren. Zur Konfiguration einer unerkannten Netzwerkkarte gehen Sie wie folgt vor:

  1. Klicken Sie im Dialogfeld Netzwerkgeräte+Netzwerkeinstellungen+Übersicht in YaST auf Hinzufügen.

  2. Legen Sie den Gerätetyp der Schnittstelle im Dialogfeld Hardware mit Hilfe der verfügbaren Optionen fest und geben Sie einen Konfigurationsnamen ein. Wenn es sich bei der Netzwerkkarte um ein PCMCIA- oder USB-Gerät handelt, aktivieren Sie das entsprechende Kontrollkästchen und schließen Sie das Dialogfeld durch Klicken auf Weiter. Ansonsten können Sie den Kernel Modulname definieren, der für die Karte verwendet wird, sowie gegebenenfalls dessen Optionen.

  3. Klicken Sie auf Weiter.

  4. Konfigurieren Sie die benötigten Optionen wie die IP-Adresse, die Geräteaktivierung oder die Firewall-Zone für die Schnittstelle auf den Karteireitern Allgemein, Adresse und Hardware. Weitere Informationen zu den Konfigurationsoptionen finden Sie in Abschnitt 20.4.1.2, „Ändern der Konfiguration einer Netzwerkkarte“.

  5. Wenn Sie für den Gerätetyp der Schnittstelle die Option Drahtlos gewählt haben, konfigurieren Sie im nächsten Dialogfeld die drahtlose Verbindung.

  6. Klicken Sie auf Weiter.

  7. Klicken Sie auf OK, um die neue Netzwerkkonfiguration zu aktivieren.

Konfigurieren des Hostnamens und DNS

Wenn Sie die Netzwerkkonfiguration während der Installation noch nicht geändert haben und die verkabelte Karte bereits verfügbar war, wurde automatisch ein Hostname für Ihren Computer erstellt und DHCP wurde aktiviert. Dasselbe gilt für die Namensservicedaten, die Ihr Host für die Integration in eine Netzwerkumgebung benötigt. Wenn DHCP für eine Konfiguration der Netzwerkadresse verwendet wird, wird die Liste der Domain Name Server automatisch mit den entsprechenden Daten versorgt. Falls eine statische Konfiguration vorgezogen wird, legen Sie diese Werte manuell fest.

Wenn Sie den Namen Ihres Computers und die Namenserver-Suchliste ändern möchten, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Wechseln Sie zum Karteireiter Netzwerkeinstellungen+Hostname/DNS im Modul Netzwerkgeräte in YaST.

  2. Geben Sie den Hostnamen und bei Bedarf auch den Domänennamen ein. Die Domäne ist besonders wichtig, wenn der Computer als Mailserver fungiert. Der Hostname ist global und gilt für alle eingerichteten Netzwerkschnittstellen.

    Wenn Sie zum Abrufen einer IP-Adresse DHCP verwenden, wird der Hostname Ihres Computers automatisch durch DHCP festgelegt. Sie sollten dieses Verhalten deaktivieren, wenn Sie Verbindungen zu verschiedenen Netzwerken aufbauen, da Sie verschiedene Hostnamen zuweisen können und das Ändern des Hostnamens beim Ausführen den grafischen Desktop verwirren kann. Zum Deaktivieren von DHCP, damit Sie eine IP-Adresse erhalten, deaktivieren Sie Hostnamen über DHCP ändern.

    Wenn Sie DHCP zum Abrufen einer IP-Adresse verwenden, wird Ihr Hostname standardmäßig in die Datei /etc/hosts geschrieben. Der Name kann in diesem Fall als 127.0.0.2-IP-Adresse aufgelöst werden. Um dieses Standardverhalten zu unterbinden, deaktivieren Sie Hostname in /etc/hosts schreiben. Allerdings kann Ihr Hostname dann ohne aktives Netzwerk nicht aufgelöst werden.

  3. Legen Sie unter DNS-Konfiguration ändern fest, wie die DNS-Konfiguration (Namenserver, Suchliste, Inhalt der Datei /etc/resolv.conf) geändert wird.

    Wenn die Option Standardrichtlinie verwenden ausgewählt ist, wid die Konfiguration vom Skript netconfig verwaltet, das die statisch definierten Daten (mit YaST oder in den Konfigurationsdateien) mit dynamisch bezogenen Daten (vom DHCP-Client oder NetworkManager) zusammenführt. Diese Standardrichtlinie ist in den meisten Fällen ausreichend.

    Wenn die Option Nur manuell ausgewählt ist, darf netconfig die Datei /etc/resolv.conf nicht ändern. Jedoch kann diese Datei manuell bearbeitet werden.

    Wenn die Option Custom Policy (Benutzerdefinierte Richtlinie) ausgewählt ist, muss eine Zeichenkette für die benutzerdefinierte Richtlinienrege angegeben werden, welche die Zusammenführungsrichtlinie definiert. Die Zeichenkette besteht aus einer durch Kommas getrennte Liste mit Schnittstellennamen, die als gültige Quelle für Einstellungen betrachtet werden. Mit Ausnahme von vollständigen Schnittstellennamen sind auch grundlegende Platzhalterzeichen für die Entsprechung mit mehreren Schnittstellen zulässig. Beispiel: eth* ppp? richtet sich zuerst an alle eth- und dann an alle ppp0-ppp9-Schnittstellen. Es gibt zwei spezielle Richtlinienwerte, die angeben, wie die statischen Einstellungen angewendet werden, die in der Datei /etc/sysconfig/network/config definiert sind:

    STATIC

    Die statischen Einstellungen müssen mit den dynamischen Einstellungen zusammengeführt werden.

    STATIC_FALLBACK

    Die statischen Einstellungen werden nur verwendet, wenn keine dynamische Konfiguration verfügbar ist.

    Weitere Informationen finden Sie unter man 8 netconfig.

  4. Geben Sie die Namenserver ein und füllen Sie die Domänensuchliste aus. Nameserver müssen in der IP-Adresse angegeben werden, wie zum Beispiel 192.168.1.116, nicht im Hostnamen. Namen, die im Karteireiter Domänensuche angegeben werden, sind Namen zum Auflösen von Hostnamen ohne angegebene Domäne. Wenn mehr als eine Suchdomäne verwendet wird, müssen die Domänen durch Kommas oder Leerzeichen getrennt werden.

  5. Klicken Sie auf OK, um die Konfiguration zu aktivieren.

Konfigurieren des Routing

Damit Ihre Maschine mit anderen Maschinen und Netzwerken kommuniziert, müssen Routing-Daten festgelegt werden. Dann nimmt der Netzwerkverkehr den korrekten Weg. Wird DHCP verwendet, werden diese Daten automatisch angegeben. Wird eine statische Konfiguration verwendet, müssen Sie die Daten manuell angeben.

  1. Navigieren Sie in YaST zu Netzwerkeinstellungen+Routing.

  2. Geben Sie die IP-Adresse des Standard-Gateway ein. Der Standard-Gateway entspricht jedem möglichen Ziel, wenn aber ein anderer Eintrag der erforderlichen Adresse entspricht, wird diese anstelle der Standardroute verwendet.

  3. In der Routing-Tabelle können weitere Einträge vorgenommen werden. Geben Sie die IP-Adresse für das Ziel-Netzwerk, die IP-Adresse des Gateways und die Netzmaske ein. Wählen Sie das Gerät aus, durch das der Datenverkehr zum definierten Netzwerk geroutet wird (das Minuszeichen steht für ein beliebiges Gerät). Verwenden Sie das Minuszeichen -, um diese Werte frei zu lassen. Verwenden Sie Standard im Feld Ziel, um in der Tabelle ein Standard-Gateway einzugeben.

    [Note]

    Wenn mehrere Standardrouten verwendet werden, kann die Metrik-Option verwendet werden, um festzulegen, welche Route eine höhere Priorität hat. Geben Sie zur Angabe der Metrik-Option - MetrikNummer unter Optionen ein. Die Route mit der höchsten Metrik wird als Standard verwendet. Wenn das Netzwerkgerät getrennt wird, wird seine Route entfernt und die nächste verwendet. Der aktuelle Kernel verwendet jedoch keine Metrik bei statischem Routing, sondern nur ein Routing-Dämon wie multipathd.

  4. Wenn das System ein Router ist, aktivieren Sie die Option IP-Weiterleitung in den Netzwerkeinstellungen.

  5. Klicken Sie auf Verlassen, um die Konfiguration zu aktivieren.

Modem

Im YaST-Kontrollzentrum greifen Sie mit Netzwerkgeräte+Modem auf die Modem-Konfiguration zu. Wenn die automatische Erkennung fehlschlägt, öffnen Sie das Dialogfeld für die manuelle Konfiguration, indem Sie auf Hinzufügen klicken. Geben Sie unter Modemgerät die Schnittstelle an, an die das Modem angeschlossen ist.

[Tip]CDMA- und GPRS-Modems

Konfigurieren Sie unterstützte CDMA- und GPRS-Modems mit dem YaST-Modem-Modul wie reguläre Modems.

Abbildung 20.4. Modemkonfiguration

Modemkonfiguration

Wenn eine Telefonanlage zwischengeschaltet ist, müssen Sie ggf. eine Vorwahl für die Amtsholung eingeben. Dies ist in der Regel die Null. Sie können diese aber auch in der Bedienungsanleitung der Telefonanlage finden. Zudem können Sie festlegen, ob Ton- oder Impulswahl verwendet, der Lautsprecher eingeschaltet und der Wählton abgewartet werden soll. Letztere Option sollte nicht verwendet werden, wenn Ihr Modem an einer Telefonanlage angeschlossen ist.

Legen Sie unter Details die Baudrate und die Zeichenketten zur Modeminitialisierung fest. Ändern Sie die vorhandenen Einstellungen nur, wenn das Modem nicht automatisch erkannt wird oder es spezielle Einstellungen für die Datenübertragung benötigt. Dies ist vor allem bei ISDN-Terminaladaptern der Fall. Schließen Sie das Dialogfeld mit OK. Wenn Sie die Kontrolle des Modems an normale Benutzer ohne Root-Berechtigung abgeben möchten, aktivieren Sie Enable Device Control for Non-root User via KInternet (Gerätesteuerung für Nicht-Root-Benutzer via KInternet ermöglichen). Auf diese Weise kann ein Benutzer ohne Administratorberechtigungen eine Schnittstelle aktivieren oder deaktivieren. Geben Sie unter Regulärer Ausdruck für Vorwahl zur Amtsholung einen regulären Ausdruck an. Dieser muss der vom Benutzer unter Dial Prefix (Vorwahl) in KInternet bearbeitbaren Vorwahl entsprechen. Wenn dieses Feld leer ist, kann ein Benutzer ohne Administratorberechtigungen keine andere Vorwahl festlegen.

Wählen Sie im nächsten Dialogfeld den ISP (Internet Service Provider). Wenn Sie Ihren Provider aus einer Liste der für Ihr Land verfügbaren Provider auswählen möchten, aktivieren Sie Land. Sie können auch auf Neu klicken, um ein Dialogfeld zu öffnen, in dem Sie die Daten Ihres ISPs eingeben können. Dazu gehören ein Name für die Einwahlverbindung und den ISP sowie die vom ISP zur Verfügung gestellten Benutzer- und Kennwortdaten für die Anmeldung. Aktivieren Sie Immer Passwort abfragen, damit immer eine Passwortabfrage erfolgt, wenn Sie eine Verbindung herstellen.

Im letzten Dialogfeld können Sie zusätzliche Verbindungsoptionen angeben:

Dial-On-Demand

Wenn Sie Dial-on-Demand aktivieren, müssen Sie mindestens einen Namenserver angeben. Verwenden Sie diese Funktion nur, wenn Sie über eine günstige Internet-Verbindung oder eine Flatrate verfügen, da manche Programme in regelmäßigen Abständen Daten aus dem Internet abfragen.

Während Verbindung DNS ändern

Diese Option ist standardmäßig aktiviert, d. h. die Adresse des Namenservers wird bei jeder Verbindung mit dem Internet automatisch aktualisiert.

DNS automatisch abrufen

Wenn der Provider nach dem Herstellen der Verbindung seinen DNS-Server nicht überträgt, deaktivieren Sie diese Option und geben Sie die DNS-Daten manuell ein.

Automatically Reconnect (Automatische Verbindungswiederherstellung)

Wenn aktiviert, wird nach einem Fehler automatisch versucht, die Verbindung wiederherzustellen.

Ignoriere Eingabeaufforderung

Diese Option deaktiviert die Erkennung der Eingabeaufforderungen des Einwahlservers. Aktivieren Sie diese Option, wenn der Verbindungsaufbau sehr lange dauert oder die Verbindung nicht zustande kommt.

Externe Firewall-Schnittstelle

Durch Auswahl dieser Option wird die Firewall aktiviert und die Schnittstelle als extern festgelegt. So sind Sie für die Dauer Ihrer Internetverbindung vor Angriffen von außen geschützt.

Idle-Time-Out (Sekunden)

Mit dieser Option legen Sie fest, nach welchem Zeitraum der Netzwerkinaktivität die Modemverbindung automatisch getrennt wird.

IP-Details

Diese Option öffnet das Dialogfeld für die Adresskonfiguration. Wenn Ihr ISP Ihrem Host keine dynamische IP-Adresse zuweist, deaktivieren Sie die Option Dynamische IP-Adresse und geben Sie die lokale IP-Adresse des Hosts und anschließend die entfernte IP-Adresse ein. Diese Informationen erhalten Sie von Ihrem ISP. Lassen Sie die Option Standard-Route aktiviert und schließen Sie das Dialogfeld mit OK.

Durch Auswahl von Weiter gelangen Sie zum ursprünglichen Dialogfeld zurück, in dem eine Zusammenfassung der Modemkonfiguration angezeigt wird. Schließen Sie dieses Dialogfeld mit Verlassen.

ISDN

Dieses Modul ermöglicht die Konfiguration einer oder mehrerer ISDN-Karten in Ihrem System. Wenn YaST Ihre ISDN-Karte nicht erkannt hat, klicken Sie auf dem Karteireiter ISDN-Geräte auf Hinzufügen und wählen Sie Ihre Karte manuell aus. Theoretisch können Sie mehrere Schnittstellen einrichten, im Normalfall ist dies aber nicht notwendig, da Sie für eine Schnittstelle mehrere Provider einrichten können. Die nachfolgenden Dialogfelder dienen dann dem Festlegen der verschiedenen ISDN-Optionen für den ordnungsgemäßen Betrieb der Karte.

Abbildung 20.5. ISDN-Konfiguration

ISDN-Konfiguration

Wählen Sie im nächsten Dialogfeld, das in Abbildung 20.5, „ISDN-Konfiguration“ dargestellt ist, das zu verwendende Protokoll. Der Standard ist Euro-ISDN (EDSS1), aber für ältere oder größere Telefonanlagen wählen Sie 1TR6. Für die USA gilt NI1. Wählen Sie das Land in dem dafür vorgesehenen Feld aus. Die entsprechende Landeskennung wird im Feld daneben angezeigt. Geben Sie dann noch die Ortsnetzkennzahl und ggf. die Vorwahl zur Amtsholung ein. Wenn nicht der gesamte ISDN-Datenverkehr protokolliert werden soll, deaktivieren Sie die Option ISDN-Protokollierung starten.

Geräte-Aktivierung definiert, wie die ISDN-Schnittstelle gestartet werden soll: Beim Systemstart initialisiert den ISDN-Treiber bei jedem Systemstart. Bei Manuell müssen Sie den ISDN-Treiber als root laden. Verwenden Sie hierfür den Befehl rcisdn start. Falls hot-plugged wird für PCMCIA- oder USB-Geräte verwendet. Diese Option lädt den Treiber, nachdem das Gerät eingesteckt wurde. Wenn Sie alle Einstellungen vorgenommen haben, klicken Sie auf OK.

Im nächsten Dialogfeld können Sie den Schnittstellentyp für die ISDN-Karte angeben und weitere ISPs zu einer vorhandenen Schnittstelle hinzufügen. Schnittstellen können in den Betriebsarten SyncPPP oder RawIP angelegt werden. Die meisten ISPs verwenden jedoch den SyncPPP-Modus, der im Folgenden beschrieben wird.

Abbildung 20.6. Konfiguration der ISDN-Schnittstelle

Konfiguration der ISDN-Schnittstelle

Die Nummer, die Sie unter Eigene Telefonnummer eingeben, ist vom jeweiligen Anschlussszenario abhängig:

ISDN-Karte direkt an der Telefondose

Eine standardmäßige ISDN-Leitung bietet Ihnen drei Rufnummern (sogenannte MSNs, Multiple Subscriber Numbers). Auf Wunsch können (auch) bis zu zehn Rufnummern zur Verfügung gestellt werden. Eine dieser MSNs muss hier eingegeben werden, allerdings ohne Ortsnetzkennzahl. Sollten Sie eine falsche Nummer eintragen, wird Ihr Netzbetreiber die erste Ihrem ISDN-Anschluss zugeordnete MSN verwenden.

ISDN-Karte an einer Telefonanlage

Auch hier kann die Konfiguration je nach installierten Komponenten variieren:

  1. Kleinere Telefonanlagen für den Hausgebrauch verwenden für interne Anrufe in der Regel das Euro-ISDN-Protokoll (EDSS1). Diese Telefonanlagen haben einen internen S0-Bus und verwenden für die angeschlossenen Geräte interne Rufnummern.

    Für die Angabe der MSN verwenden Sie eine der internen Rufnummern. Eine der möglichen MSNs Ihrer Telefonanlage sollte funktionieren, sofern für diese der Zugriff nach außen freigeschaltet ist. Im Notfall funktioniert eventuell auch eine einzelne Null. Weitere Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Dokumentation Ihrer Telefonanlage.

  2. Größere Telefonanlagen (z. B. in Unternehmen) verwenden für die internen Anschlüsse das Protokoll 1TR6. Die MSN heißt hier EAZ und ist üblicherweise die Durchwahl. Für die Konfiguration unter Linux ist die Eingabe der letzten drei Stellen der EAZ in der Regel ausreichend. Im Notfall probieren Sie die Ziffern 1 bis 9.

Wenn die Verbindung vor der nächsten zu zahlenden Gebühreneinheit getrennt werden soll, aktivieren Sie ChargeHUP. Dies funktioniert unter Umständen jedoch nicht mit jedem ISP. Durch Auswahl der entsprechenden Option können Sie auch die Kanalbündelung (Multilink-PPP) aktivieren. Sie können die Firewall für die Verbindung aktivieren, indem Sie Externe Firewall-Schnittstelle und Firewall neu starten auswählen. Wenn Sie normalen Benutzern ohne Administratorberechtigung die Aktivierung und Deaktivierung der Schnittstelle erlauben möchten, aktivieren Sie Enable Device Control for Non-root user via KInternet (Gerätesteuerung für Nicht-Root-Benutzer via KInternet ermöglichen).

Details öffnet ein Dialogfeld, das für die Implementierung komplexerer Verbindungsszenarien ausgelegt und aus diesem Grund für normale Heimbenutzer nicht relevant ist. Schließen Sie das Dialogfeld Details mit OK.

Im nächsten Dialogfeld legen Sie die Einstellungen für die Vergabe der IP-Adressen fest. Wenn Ihr Provider Ihnen keine statische IP-Adresse zugewiesen hat, wählen Sie Dynamische IP-Adresse. Anderenfalls tragen Sie gemäß den Angaben Ihres Providers die lokale IP-Adresse Ihres Rechners sowie die entfernte IP-Adresse in die dafür vorgesehenen Felder ein. Soll die anzulegende Schnittstelle als Standard-Route ins Internet dienen, aktivieren Sie Standard-Route. Beachten Sie, dass jeweils nur eine Schnittstelle pro System als Standard-Route in Frage kommt. Schließen Sie das Dialogfeld mit Weiter.

Im folgenden Dialogfeld können Sie Ihr Land angeben und einen ISP wählen. Bei den in der Liste aufgeführten ISPs handelt es sich um Call-By-Call-Provider. Wenn Ihr ISP in der Liste nicht aufgeführt ist, wählen Sie Neu. Dadurch wird das Dialogfeld Provider-Parameter geöffnet, in dem Sie alle Details zu Ihrem ISP eingeben können. Die Telefonnummer darf keine Leerzeichen oder Kommas enthalten. Geben Sie dann den Benutzernamen und das Passwort ein, den bzw. das Sie von Ihrem ISP erhalten haben. Wählen Sie anschließend Weiter.

Um auf einem Einzelplatz-Arbeitsplatzrechner Dial-On-Demand verwenden zu können, müssen Sie auf jeden Fall den Namenserver (DNS-Server) angeben. Die meisten Provider unterstützen heute die dynamische DNS-Vergabe, d. h. beim Verbindungsaufbau wird die IP-Adresse eines Namenservers übergeben. Bei einem Einzelplatz-Arbeitsplatzrechner müssen Sie dennoch eine Platzhalteradresse wie 192.168.22.99 angeben. Wenn Ihr ISP keine dynamischen DNS-Namen unterstützt, tragen Sie die IP-Adressen der Namenserver des ISPs ein. Ferner können Sie festlegen, nach wie vielen Sekunden die Verbindung automatisch getrennt werden soll, falls in der Zwischenzeit kein Datenaustausch stattgefunden hat. Bestätigen Sie die Einstellungen mit Weiter. YaST zeigt eine Zusammenfassung der konfigurierten Schnittstellen an. Klicken Sie zur Aktivierung dieser Einstellungen auf Fertig stellen.

Kabelmodem

In einigen Ländern wird der Zugriff auf das Internet über Kabel-TV mehr und mehr üblich. Der TV-Kabel-Abonnent erhält in der Regel ein Modem, das auf der einen Seite an die TV-Kabelbuchse und auf der anderen Seite (mit einem 10Base-TG Twisted-Pair-Kabel) an die Netzwerkkarte des Computers angeschlossen wird. Das Kabelmodem stellt dann eine dedizierte Internetverbindung mit einer statischen IP-Adresse zur Verfügung.

Richten Sie sich bei der Konfiguration der Netzwerkkarte nach den Anleitungen Ihres ISP (Internet Service Provider) und wählen Sie entweder Dynamic Address (Dynamische Adresse) oder Statically assigned IP address (Statisch zugewiesene IP-Adresse) aus. Die meisten Provider verwenden heute DHCP. Eine statische IP-Adresse ist oft Teil eines speziellen Firmenkontos.

Weitere Informationen zur Konfiguration von Kabelmodems erhalten Sie im entsprechenden Artikel der Support-Datenbank. Dieser ist online verfügbar unter http://en.opensuse.org/SDB:Setting_Up_an_Internet_Connection_via_Cable_Modem_with_SuSE_Linux_8.0_or_Higher.

DSL

Um das DSL-Gerät zu konfigurieren, wählen Sie das DSL-Modul aus dem Abschnitt YaSTNetzwerkgeräte aus. Dieses YaST-Modul besteht aus mehreren Dialogfeldern, in denen Sie die Parameter des DSL-Zugangs basierend auf den folgenden Protokollen festlegen können:

  • PPP über Ethernet (PPPoE)

  • PPP über ATM (PPPoATM)

  • CAPI für ADSL (Fritz-Karten)

  • Tunnel-Protokoll für Point-to-Point (PPTP) – Österreich

Im Dialogfeld Überblick über die DSL-Konfiguration finden Sie auf dem Karteireiter DSL-Geräte eine Liste der installierten DSL-Geräte. Zur Änderung der Konfiguration eines DSL-Geräts wählen Sie das Gerät in der Liste aus und klicken Sie auf Bearbeiten. Wenn Sie ein neues DSL-Gerät manuell konfigurieren möchten, klicken Sie auf Hinzufügen.

Beachten Sie bitte, dass die Konfiguration Ihres DSL-Zugangs mit PPPoE und PPTP eine korrekte Konfiguration der Netzwerkkarte voraussetzt. Falls noch nicht geschehen, konfigurieren Sie zunächst die Karte, indem Sie Netzwerkkarten konfigurieren auswählen (siehe Abschnitt 20.4.1, „Konfigurieren der Netzwerkkarte mit YaST“). Bei DSL-Verbindungen können die Adressen zwar automatisch vergeben werden, jedoch nicht über DHCP. Aus diesem Grund dürfen Sie die Option Dynamic Address (Dynamische Adresse) nicht aktivieren. Geben Sie stattdessen eine statische Dummy-Adresse für die Schnittstelle ein, z. B. 192.168.22.1. Geben Sie unter Subnetzmaske 255.255.255.0 ein. Wenn Sie eine Einzelplatz-Arbeitsstation konfigurieren, lassen Sie das Feld Standard-Gateway leer.

[Tip]

Die Werte in den Feldern IP-Adresse und Subnetzmaske sind lediglich Platzhalter. Sie haben für den Verbindungsaufbau mit DSL keine Bedeutung und werden nur zur Initialisierung der Netzwerkkarte benötigt.

Wählen Sie im ersten Dialogfeld für die DSL-Konfiguration (siehe Abbildung 20.7, „DSL-Konfiguration“) den PPP-Modus und die Ethernetkarte, mit der das DSL-Modem verbunden ist (in den meisten Fällen ist dies eth0). Geben Sie anschließend unter Geräte-Aktivierung an, ob die DSL-Verbindung schon beim Booten des Systems gestartet werden soll. Aktivieren Sie Enable Device Control for Non-root User via KInternet (Gerätesteuerung für Nicht-Root-Benutzer via KInternet ermöglichen), wenn Sie normalen Benutzern ohne Root-Berechtigung die Aktivierung und Deaktivierung der Schnittstelle via KInternet erlauben möchten.

Wählen Sie im nächsten Dialogfeld Ihr Land aus und treffen Sie eine Auswahl aus den ISPs, die in Ihrem Land verfügbar sind. Die Inhalte der danach folgenden Dialogfelder der DSL-Konfiguration hängen stark von den bis jetzt festgelegten Optionen ab und werden in den folgenden Abschnitten daher nur kurz angesprochen. Weitere Informationen zu den verfügbaren Optionen erhalten Sie in der ausführlichen Hilfe in den einzelnen Dialogfeldern.

Abbildung 20.7. DSL-Konfiguration

DSL-Konfiguration

Um auf einem Einzelplatz-Arbeitsplatzrechner Dial-On-Demand verwenden zu können, müssen Sie auf jeden Fall den Namenserver (DNS-Server) angeben. Die meisten Provider unterstützen die dynamische DNS-Vergabe, d. h. beim Verbindungsaufbau wird die IP-Adresse eines Namenservers übergeben. Bei einem Einzelplatz-Arbeitsplatzrechner müssen Sie jedoch eine Platzhalteradresse wie 192.168.22.99 angeben. Wenn Ihr ISP keine dynamische DNS-Namen unterstützt, tragen Sie die IP-Adressen der Namenserver des ISPs ein.

Idle-Timeout (Sekunden) definiert, nach welchem Zeitraum der Netzwerkinaktivität die Verbindung automatisch getrennt wird. Hier sind Werte zwischen 60 und 300 Sekunden empfehlenswert. Wenn Dial-On-Demand deaktiviert ist, kann es hilfreich sein, das Zeitlimit auf Null zu setzen, um das automatische Trennen der Verbindung zu vermeiden.

Die Konfiguration von T-DSL erfolgt ähnlich wie die DSL-Konfiguration. Wählen Sie einfach T-Online als Provider und YaST öffnet das Konfigurationsdialogfeld für T-DSL. In diesem Dialogfeld geben Sie einige zusätzliche Informationen ein, die für T-DSL erforderlich sind: die Anschlusskennung, die T-Online-Nummer, die Benutzerkennung und Ihr Passwort. Diese Informationen finden Sie in den T-DSL-Anmeldeunterlagen.