Der HTTP-Server Apache

Inhaltsverzeichnis

28.1. Kurzanleitung
28.2. Konfigurieren von Apache
28.3. Starten und Beenden von Apache
28.4. Installieren, Aktivieren und Konfigurieren von Modulen
28.5. Aktivieren von CGI-Skripten
28.6. Einrichten eines sicheren Webservers mit SSL
28.7. Vermeiden von Sicherheitsproblemen
28.8. Fehlersuche
28.9. Weiterführende Informationen

Zusammenfassung

Mit einem Marktanteil von mehr als 70 % ist der Apache HTTP-Server (Apache) laut einer http://www.netcraft.com/-Umfrage im der weltweit am häufigsten eingesetzte Webserver. Der von Apache Software Foundation (http://www.apache.org/) entwickelte Apache-Server läuft auf fast allen Betriebssystemen. openSUSE® umfasst Apache, Version 2.2. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Apache installiert, konfiguriert und eingerichtet wird. Sie lernen SSL, CGI und weitere Module kennen und erfahren, wie Sie bei Problemen mit dem Webserver vorgehen.

Kurzanleitung

In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sie Apache in kürzester Zeit installieren und einrichten. Zur Installation und Konfiguration von Apache müssen Sie als root-Benutzer angemeldet sein.

Anforderungen

Vergewissern Sie sich, dass folgende Voraussetzungen erfüllt sind, bevor Sie den Apache-Webserver einrichten:

  1. Das Netzwerk des Computers ist ordnungsgemäß konfiguriert. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter Kapitel 20, Grundlegendes zu Netzwerken.

  2. Durch Synchronisierung mit einem Zeitserver ist sichergestellt, dass die Systemzeit des Computers genau ist. Die exakte Uhrzeit ist für Teile des HTTP-Protokolls nötig. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter Kapitel 24, Zeitsynchronisierung mit NTP.

  3. Die neuesten Sicherheitsaktualisierungen sind installiert. Falls Sie sich nicht sicher sind, führen Sie ein YaST-Online-Update aus.

  4. In der Firewall ist der Standardport des Webservers (Port 80) geöffnet. Lassen Sie dazu in SUSEFirewall2 den Service HTTP-Server in der externen Zone zu. Diese Konfiguration können Sie in YaST vornehmen. Weitere Informationen erhalten Sie unter Abschnitt 33.4.1, „Konfigurieren der Firewall mit YaST“.

Installation

Apache ist in der Standardinstallation von openSUSE nicht enthalten. Um Apache zu installieren, starten Sie YaST und wählen Sie Software+Software installieren oder löschen. Wählen Sie dann Filter+Schemata und schließlich Web and LAM Server unter Serverfunktionen aus. Bestätigen Sie die Installation der abhängigen Pakete, um den Installationsvorgang abzuschließen.

Apache wird mit einer voreingestellten Standardkonfiguration installiert, die „sofort“ ausgeführt werden kann. Hierzu zählt sowohl das Multiprocessing-Modul (MPM) apache2-prefork als aus das Modul PHP5. Weitere Informationen zu Modulen erhalten Sie unter Abschnitt 28.4, „Installieren, Aktivieren und Konfigurieren von Modulen“.

Start

Um Apache zu starten und sicherzustellen, dass Apache automatisch bei jedem Systemstart gestartet wird, öffnen Sie YaST und wählen Sie System+Systemdienste (Runlevel) aus. Suchen Sie dann nach apache2 und aktivieren Sie den Service. Der Webserver wird sofort gestartet. Wenn Sie Ihre Änderungen nun mit Verlassen speichern, wird Apache beim Systemstart automatisch in Runlevel 3 und 5 gestartet. Weitere Informationen zu den Runlevels in openSUSE und eine Beschreibung des YaST-Runlevel-Editors finden Sie in Abschnitt 14.2.3, „Konfigurieren von Systemdiensten (Runlevel) mit YaST“.

Über die Shell starten Sie Apache mit dem Befehl rcapache2 start. Mit dem Befehl chkconfig -a apache2 stellen Sie sicher, dass Apache beim Systemstart automatisch in Runlevel 3 und 5 gestartet wird.

Sofern Sie beim Start von Apache keine Fehlermeldungen erhalten haben, müsste der Webserver nun laufen. Starten Sie einen Webbrowser und öffnen Sie http://localhost/. Daraufhin wird eine Apache-Testseite angezeigt, die besagt: „Es funktioniert!“. Wenn diese Seite nicht angezeigt wird, lesen Sie den Abschnitt Abschnitt 28.8, „Fehlersuche“.

Nachdem der Webserver nun läuft, können Sie eigene Dokumente hinzufügen, die Konfiguration an Ihre Anforderungen anpassen und weitere Module mit den benötigten Funktionen installieren.