Kapitel 9. Der Bootloader

Inhaltsverzeichnis

9.1. Auswählen eines Bootloaders
9.2. Booten mit GRUB
9.3. Konfigurieren des Bootloaders mit YaST
9.4. Deinstallieren des Linux-Bootloaders
9.5. Erstellen von Boot-CDs
9.6. Der grafische SUSE-Bildschirm
9.7. Fehlerbehebung
9.8. Weitere Informationen

Zusammenfassung

In diesem Kapitel wird die Konfiguration von GRUB, dem unter SUSE Linux verwendeten Bootloader, beschrieben. Zum Vornehmen der Einstellungen steht ein spezielles YaST-Modul zur Verfügung. Wenn Sie mit dem Bootvorgang unter Linux nicht vertraut sind, lesen Sie die folgenden Abschnitte, um einige Hintergrundinformationen zu erhalten. In diesem Kapitel werden zudem einige der Probleme, die beim Booten mit GRUB auftreten können, sowie deren Lösungen beschrieben.

Dieses Kapitel konzentriert sich auf das Bootmanagement und die Konfiguration des Bootloaders GRUB. Eine Übersicht über den Bootvorgang finden Sie in Kapitel 8, Booten und Konfigurieren eines Linux-Systems. Ein Bootloader stellt die Schnittstelle zwischen Computer (BIOS) und dem Betriebssystem (SUSE Linux) dar. Die Konfiguration des Bootloaders wirkt sich direkt auf das Starten des Betriebssystems aus.

In diesem Kapitel werden folgende Begriffe regelmäßig verwendet und werden daher ausführlicher beschrieben:

Master Boot Record

Die Struktur des MBR ist durch eine vom Betriebssystem unabhängige Konvention festgelegt. Die ersten 446 Byte sind für Programmcode reserviert. Sie enthalten in der Regel das Bootloader-Programm, in diesem Fall GRUB Stufe 1. Die nächsten 64 Byte bieten Platz für eine Partitionstabelle mit bis zu vier Einträgen (siehe Abschnitt 1.8.1.1, „Partitionstypen“ (↑ Start )). Die Partitionstabelle enthält Informationen zur Partitionierung der Festplatte und zum Dateisystemtyp. Das Betriebssystem benötigt diese Tabelle für die Verwaltung der Festplatte. Bei GRUB Stufe 1 im MBR muss genau eine Partition als aktiv markiert sein. Die letzten zwei Byte müssen eine statische „magische Zahl“ (AA55) enthalten. Ein MBR mit einem anderen Wert wird vom BIOS als ungültig betrachtet.

Bootsektoren

Bootsektoren sind die jeweils ersten Sektoren der Festplattenpartitionen, außer bei der erweiterten Partition, die nur ein „Container“ für andere Partitionen ist. Diese Bootsektoren reservieren 512 Byte Speicherplatz für Code, der ein auf dieser Partition befindliches Betriebssystem starten kann. Dies gilt für Bootsektoren formatierter DOS-, Windows- oder OS/2-Partitionen, die zusätzlich noch wichtige Basisdaten des Dateisystems enthalten. Im Gegensatz dazu sind Bootsektoren von Linux-Partitionen nach der Einrichtung eines Dateisystems anfänglich leer (mit Ausnahme des Dateisystems XFS). Eine Linux-Partition ist daher nicht durch sich selbst bootfähig, auch wenn sie einen Kernel und ein gültiges root-Dateisystem enthält. Ein Bootsektor mit gültigem Code für den Systemstart trägt in den letzten 2 Byte dieselbe „magische“ Zahl wie der MBR (AA55).

9.1. Auswählen eines Bootloaders

In SUSE Linux wird standardmäßig der Bootloader GRUB verwendet. In einigen Fällen und für bestimmte Hardware- und Softwarekonstellationen ist jedoch möglicherweise LILO erforderlich. Wenn Sie ein Update einer älteren SUSE Linux-Version durchführen, die LILO benutzte, wird auch wieder LILO installiert.

Informationen zur Installation und Konfiguration von LILO finden Sie in der Supportdatenbank unter dem Schlüsselwort LILO und in /usr/share/doc/packages/lilo.