18.4. Konfigurieren von Netzwerkverbindungen mit YaST

Unter Linux gibt es viele unterstützte Netzwerktypen. Die meisten von diesen verwenden unterschiedliche Gerätenamen und die Konfigurationsdateien sind im Dateisystem an unterschiedlichen Speicherorten verteilt. Einen detaillierten Überblick über die Aspekte der manuellen Netzwerkkonfiguration finden Sie in Abschnitt 18.6, „Manuelle Netzwerkkonfiguration“.

Während der Installation können sämtliche erkannte Schnittstellen mit YaST automatisch konfiguriert werden. Zusätzliche Hardware kann nach Abschluss der Installation jederzeit konfiguriert werden. In den folgenden Abschnitten wird die Netzwerkkonfiguration für alle von SUSE Linux unterstützten Netzwerkverbindungen beschrieben.

18.4.1. Konfigurieren der Netzwerkkarte mit YaST

Nach dem Starten des YaST-Moduls gelangen Sie in eine allgemeine Übersicht zur Netzwerkkonfiguration. Entscheiden Sie, ob YaST oder NetworkManager für die Verwaltung all Ihrer Netzwerkgeräte verwendet werden soll. Um NetworkManager zu verwenden, aktivieren Sie Benutzergesteuert mithilfe von NetworkManager. Detaillierte Informationen zu NetworkManager finden Sie in Abschnitt 18.5, „Verwalten der Netzwerkverbindungen mit NetworkManager“. Wenn Sie Ihr Netzwerk auf traditionelle Weise mit YaST konfigurieren möchten, aktivieren Sie Traditionelle Methode mit ifup.

Im oberen Teil der traditionellen Konfiguration wird eine Liste mit allen für die Konfiguration verfügbaren Netzwerkkarten angezeigt. Alle ordnungsgemäß erkannten Karten werden mit ihren Namen aufgeführt. Nicht erkannte Geräte können über Hinzufügen wie in Abschnitt 18.4.1.1, „Manuelle Konfiguration einer nicht erkannten Netzwerkkarte“ beschrieben konfiguriert werden. Konfigurieren Sie eine neue Netzwerkkarte oder ändern Sie die Konfiguration eines bereits konfigurierten Geräts.

18.4.1.1. Manuelle Konfiguration einer nicht erkannten Netzwerkkarte

Zur Konfiguration einer Netzwerkkarte, die nicht erkannt wurde, nehmen Sie folgende Grundeinstellungen vor:

Netzwerkkonfiguration

Wählen Sie den Gerätetyp der Schnittstelle aus und legen Sie den Konfigurationsnamen fest. Informationen zu den Namenskonventionen für Konfigurationsnamen finden Sie auf der Manualpage getcfg(8).

Kernelmodul

Name der Hardwarekonfiguration gibt den Namen der Datei /etc/sysconfig/hardware/hwcfg-* an, in der die Hardware-Einstellungen der Netzwerkkarte enthalten sind. Dazu gehören der Name des entsprechenden Kernelmoduls sowie die zum Initialisieren der Hardware erforderlichen Optionen. YaST schlägt für PCMCIA- und USB-Hardware in den meisten Fällen sinnvolle Namen vor. Für alle anderen Hardwarekomponenten ist hwcfg-static-0 nur dann sinnvoll, wenn die Karte mit dem Konfigurationsnamen 0 konfiguriert ist.

Wenn es sich bei der Netzwerkkarte um ein PCMCIA- oder USB-Gerät handelt, aktivieren Sie die entsprechenden Kontrollkästchen und schließen Sie das Dialogfeld durch Klicken auf Weiter. Wählen Sie anderenfalls über die Option Auswahl aus Liste das Modell Ihrer Netzwerkkarte aus. YaST wählt dann automatisch das geeignete Kernelmodul für die Karte aus. Schließen Sie das Dialogfeld mit Weiter.

Abbildung 18.3. Konfiguration der Netzwerkkarte

Konfiguration der Netzwerkkarte

18.4.1.2. Festlegen der Netzwerkadresse

Legen Sie den Gerätetyp der Schnittstelle und den Konfigurationsnamen fest. Wählen Sie den Gerätetyp aus. Den Konfigurationsnamen können Sie nach Bedarf festlegen. Die Voreinstellungen sind in der Regel sinnvoll und können übernommen werden. Informationen zu den Namenskonventionen für Konfigurationsnamen finden Sie auf der Manualpage getcfg(8).

Wenn Sie als Gerätetyp der Schnittstelle Drahtlos gewählt haben, konfigurieren Sie im nächsten Dialogfeld Konfiguration der drahtlosen Netzwerkkarte den Betriebsmodus, den Netzwerknamen (ESSID) und die Verschlüsselung. Klicken Sie auf OK, um die Konfiguration der Karte abzuschließen. Eine ausführliche Beschreibung der Konfiguration von WLAN-Karten finden Sie in Abschnitt 34.1.3, „Konfiguration mit YaST“. Für alle anderen Schnittstellentypen fahren Sie mit der Art der Adressvergabe für Ihre Netzwerkkarte fort:

Automatische Adressenkonfiguration (mit DHCP)

Wenn Ihr Netzwerk einen DHCP-Server enthält, können Sie sich von dort automatisch die Konfigurationsdaten Ihrer Netzwerkkarte übermitteln lassen. Diese Option sollten Sie auch aktivieren, wenn Sie eine DSL-Leitung verwenden, Ihr ISP Ihnen aber keine statische IP-Adresse zugewiesen hat. Wenn Sie DHCP nutzen möchten, gelangen Sie über die Option Optionen für DHCP-Client zur Client-Konfiguration. Legen Sie fest, ob der DHCP-Server immer auf Broadcast-Anforderungen antworten soll. Außerdem können Sie optional eine Kennung angeben. Schnittstellen werden von DHCP-Servern standardmäßig anhand der Hardware-Adresse der Netzwerkkarte identifiziert. In einer virtuellen Hostumgebung, in der unterschiedliche Hosts über dieselbe Schnittstelle kommunizieren, werden diese anhand einer Kennung unterschieden.

Konfiguration der statischen Adresse

Aktivieren Sie diese Option, wenn Sie eine statische Adresse haben. Geben Sie anschließend die Adresse und Subnetzmaske für das Netzwerk ein. Die Voreinstellung für die Subnetzmaske ist so gewählt, dass sie für ein typisches Heimnetz ausreicht.

Schließen Sie dieses Dialogfeld, indem Sie Weiter wählen, oder fahren Sie mit der Konfiguration des Hostnamens, des Namenservers und der Routing-Details fort (siehe Abschnitte zu DNS-Server (↑ Start ) und Routing (↑ Start )).

Erweitert ermöglicht das Festlegen komplexerer Einstellungen. Unter Besondere Einstellungen bietet die Option Benutzergesteuert die Möglichkeit, die Steuerung der Netzwerkkarte vom Administrator (root) an den normalen Benutzer zu delegieren. Im mobilen Einsatz erlaubt dies dem Benutzer, die Netzwerkverbindungen schneller zu wechseln, da er dann das Aktivieren oder Deaktivieren der Schnittstelle selbst steuern kann. Die MTU (Maximum Transmission Unit, maximale Übertragungsgröße) und der Typ der Geräte-Aktivierung können ebenfalls in diesem Dialogfeld festgelegt werden.

18.4.2. Modem

Im YaST-Kontrollzentrum finden Sie unter Netzwerkgeräte die Modem-Konfiguration. Falls die automatische Erkennung fehlschlägt, öffnen Sie das Dialogfeld für die manuelle Konfiguration. Geben Sie in diesem Dialogfeld unter Modem die Schnittstelle an, mit der das Modem verbunden ist.

Abbildung 18.4. Modemkonfiguration

Modemkonfiguration

Wenn eine Telefonanlage zwischengeschaltet ist, müssen Sie ggf. eine Vorwahl für die Amtsholung eingeben. Dies ist in der Regel die Null. Sie können diese aber auch in der Bedienungsanleitung der Telefonanlage finden. Zudem können Sie festlegen, ob Ton- oder Impulswahl verwendet, der Lautsprecher eingeschaltet und der Wählton abgewartet werden soll. Letztere Option sollte nicht verwendet werden, wenn Ihr Modem an einer Telefonanlage angeschlossen ist.

Legen Sie unter Details die Baudrate und die Zeichenketten zur Modeminitialisierung fest. Ändern Sie die vorhandenen Einstellungen nur, wenn das Modem nicht automatisch erkannt wird oder es spezielle Einstellungen für die Datenübertragung benötigt. Dies ist vor allem bei ISDN-Terminaladaptern der Fall. Schließen Sie das Dialogfeld mit OK. Um die Steuerung des Modems an den normalen Benutzer ohne root-Berechtigungen zu delegieren, aktivieren Sie Benutzergesteuert. Auf diese Weise kann ein Benutzer ohne Administratorberechtigungen eine Schnittstelle aktivieren oder deaktivieren. Geben Sie unter Regulärer Ausdruck für Vorwahl zur Amtsholung einen regulären Ausdruck an. Dieser muss der vom Benutzer unter Dial Prefix (Vorwahl) in KInternet bearbeitbaren Vorwahl entsprechen. Wenn dieses Feld leer ist, kann ein Benutzer ohne Administratorberechtigungen keine andere Vorwahl festlegen.

Wählen Sie im folgenden Dialogfeld den ISP (Internet Service Provider). Wenn Sie Ihren Provider aus einer Liste der für Ihr Land verfügbaren Provider auswählen möchten, aktivieren Sie Land. Sie können auch auf Neu klicken, um ein Dialogfeld zu öffnen, in dem Sie die Daten Ihres ISPs eingeben können. Dazu gehören ein Name für die Einwahlverbindung und den ISP sowie die vom ISP zur Verfügung gestellten Benutzer- und Kennwortdaten für die Anmeldung. Aktivieren Sie Immer Passwort abfragen, damit immer eine Passwortabfrage erfolgt, wenn Sie eine Verbindung herstellen.

Im letzten Dialogfeld können Sie zusätzliche Verbindungsoptionen angeben:

Dial-On-Demand

Wenn Sie diese Option aktivieren, müssen Sie mindestens einen Namenserver angeben.

Während Verbindung DNS ändern

Diese Option ist standardmäßig aktiviert, d. h. die Adresse des Namenservers wird bei jeder Verbindung mit dem Internet automatisch aktualisiert.

DNS automatisch abrufen

Wenn der Provider nach dem Herstellen der Verbindung seinen DNS-Server nicht überträgt, deaktivieren Sie diese Option und geben Sie die DNS-Daten manuell ein.

Ignoranz-Modus

Diese Option ist standardmäßig aktiviert. Eingabeaufforderungen vom ISP-Server werden ignoriert, um den Verbindungsaufbau zu erleichtern.

Externe Firewall-Schnittstelle und Firewall neu starten

Mit diesen Optionen aktivieren Sie SUSEfirewall2 und sind für die Dauer der Internetverbindung vor Angriffen von außen geschützt.

Idle-Time-Out (Sekunden)

Mit dieser Option legen Sie fest, nach welchem Zeitraum der Netzwerkinaktivität die Modemverbindung automatisch getrennt wird.

IP-Details

Diese Option öffnet das Dialogfeld für die Adresskonfiguration. Wenn Ihr ISP Ihrem Host keine dynamische IP-Adresse zuweist, deaktivieren Sie die Option Dynamische IP-Adresse und geben Sie die lokale IP-Adresse des Hosts und anschließend die entfernte IP-Adresse ein. Diese Informationen erhalten Sie von Ihrem ISP. Lassen Sie die Option Standard-Route aktiviert und schließen Sie das Dialogfeld mit OK.

Durch Auswahl von Weiter gelangen Sie zum ursprünglichen Dialogfeld zurück, in dem eine Zusammenfassung der Modemkonfiguration angezeigt wird. Schließen Sie dieses Dialogfeld mit Beenden.

18.4.3. ISDN

Dieses Modul ermöglicht die Konfiguration einer oder mehrerer ISDN-Karten in Ihrem System. Wenn YaST Ihre ISDN-Karte nicht erkennt, wählen Sie sie manuell aus. Theoretisch können Sie mehrere Schnittstellen einrichten, im Normalfall ist dies aber nicht notwendig, da Sie für eine Schnittstelle mehrere Provider einrichten können. Die nachfolgenden Dialogfelder dienen dann dem Festlegen der verschiedenen ISDN-Optionen für den ordnungsgemäßen Betrieb der Karte.

Abbildung 18.5. ISDN-Konfiguration

ISDN-Konfiguration

Wählen Sie im nächsten Dialogfeld, das in Abbildung 18.5, „ISDN-Konfiguration“ dargestellt ist, das zu verwendende Protokoll. Der Standard ist Euro-ISDN (EDSS1), aber für ältere oder größere Telefonanlagen wählen Sie 1TR6. Für die USA gilt NI1. Wählen Sie das Land in dem dafür vorgesehenen Feld aus. Die entsprechende Landeskennung wird im Feld daneben angezeigt. Geben Sie dann noch die Ortsnetzkennzahl und ggf. die Vorwahl zur Amtsholung ein.

Startmodus legt fest, wie die ISDN-Schnittstelle gestartet werden soll: Bei Systemstart bewirkt, dass der ISDN-Treiber bei jedem Systemstart initialisiert wird. Manuell erfordert, dass Sie den ISDN-Treiber als root mit dem Befehl rcisdn start laden. Falls hot-plugged wird für PCMCIA- oder USB-Geräte verwendet. Diese Option lädt den Treiber, nachdem das Gerät eingesteckt wurde. Wenn Sie alle Einstellungen vorgenommen haben, klicken Sie auf OK.

Im nächsten Dialogfeld können Sie den Schnittstellentyp für die ISDN-Karte angeben und weitere ISPs zu einer vorhandenen Schnittstelle hinzufügen. Schnittstellen können in den Betriebsarten SyncPPP oder RawIP angelegt werden. Die meisten ISPs verwenden jedoch den SyncPPP-Modus, der im Folgenden beschrieben wird.

Abbildung 18.6. Konfiguration der ISDN-Schnittstelle

Konfiguration der ISDN-Schnittstelle

Die Nummer, die Sie unter Eigene Telefonnummer eingeben, ist vom jeweiligen Anschlussszenario abhängig:

ISDN-Karte direkt an der Telefondose

Eine standardmäßige ISDN-Leitung bietet Ihnen drei Rufnummern (sogenannte MSNs, Multiple Subscriber Numbers). Auf Wunsch können (auch) bis zu zehn Rufnummern zur Verfügung gestellt werden. Eine dieser MSNs muss hier eingegeben werden, allerdings ohne Ortsnetzkennzahl. Sollten Sie eine falsche Nummer eintragen, wird Ihr Netzbetreiber die erste Ihrem ISDN-Anschluss zugeordnete MSN verwenden.

ISDN-Karte an einer Telefonanlage

Auch hier kann die Konfiguration je nach installierten Komponenten variieren:

  1. Kleinere Telefonanlagen für den Hausgebrauch verwenden für interne Anrufe in der Regel das Euro-ISDN-Protokoll (EDSS1). Diese Telefonanlagen haben einen internen S0-Bus und verwenden für die angeschlossenen Geräte interne Rufnummern.

    Für die Angabe der MSN verwenden Sie eine der internen Rufnummern. Eine der möglichen MSNs Ihrer Telefonanlage sollte funktionieren, sofern für diese der Zugriff nach außen freigeschaltet ist. Im Notfall funktioniert eventuell auch eine einzelne Null. Weitere Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Dokumentation Ihrer Telefonanlage.

  2. Größere Telefonanlagen (z. B. in Unternehmen) verwenden für die internen Anschlüsse das Protokoll 1TR6. Die MSN heißt hier EAZ und ist üblicherweise die Durchwahl. Für die Konfiguration unter Linux ist die Eingabe der letzten drei Stellen der EAZ in der Regel ausreichend. Im Notfall probieren Sie die Ziffern 1 bis 9.

Wenn die Verbindung vor der nächsten zu zahlenden Gebühreneinheit getrennt werden soll, aktivieren Sie ChargeHUP. Dies funktioniert unter Umständen jedoch nicht mit jedem ISP. Durch Auswahl der entsprechenden Option können Sie auch die Kanalbündelung (Multilink-PPP) aktivieren. Sie können SuSEfirewall2 für die Verbindung aktivieren, indem Sie Externe Firewall-Schnittstelle und Firewall neu starten auswählen. Um dem normalen Benutzer ohne Administratorberechtigung das Aktivieren oder Deaktivieren der Schnittstelle zu ermöglichen, wählen Sie Benutzergesteuert.

Details öffnet ein Dialogfeld, das für die Implementierung komplexerer Verbindungsszenarien ausgelegt und aus diesem Grund für normale Heimbenutzer nicht relevant ist. Schließen Sie das Dialogfeld Details mit OK.

Im nächsten Dialogfeld legen Sie die Einstellungen für die Vergabe der IP-Adressen fest. Wenn Ihr Provider Ihnen keine statische IP-Adresse zugewiesen hat, wählen Sie Dynamische IP-Adresse. Anderenfalls tragen Sie gemäß den Angaben Ihres Providers die lokale IP-Adresse Ihres Rechners sowie die entfernte IP-Adresse in die dafür vorgesehenen Felder ein. Soll die anzulegende Schnittstelle als Standard-Route ins Internet dienen, aktivieren Sie Standard-Route. Beachten Sie, dass jeweils nur eine Schnittstelle pro System als Standard-Route in Frage kommt. Schließen Sie das Dialogfeld mit Weiter.

Im folgenden Dialogfeld können Sie Ihr Land angeben und einen ISP wählen. Bei den in der Liste aufgeführten ISPs handelt es sich um Call-By-Call-Provider. Wenn Ihr ISP in der Liste nicht aufgeführt ist, wählen Sie Neu. Dadurch wird das Dialogfeld Provider-Parameter geöffnet, in dem Sie alle Details zu Ihrem ISP eingeben können. Die Telefonnummer darf keine Leerzeichen oder Kommas enthalten. Geben Sie dann den Benutzernamen und das Passwort ein, den bzw. das Sie von Ihrem ISP erhalten haben. Wählen Sie anschließend Weiter.

Um auf einer Einzelplatz-Arbeitsstation Dial-On-Demand verwenden zu können, müssen Sie auf jeden Fall den Namenserver (DNS-Server) angeben. Die meisten Provider unterstützen heute die dynamische DNS-Vergabe, d. h. beim Verbindungsaufbau wird die IP-Adresse eines Namenservers übergeben. Bei einer Einzelplatz-Arbeitsstation müssen Sie dennoch eine Platzhalteradresse wie 192.168.22.99 angeben. Wenn Ihr ISP keine dynamischen DNS-Namen unterstützt, tragen Sie die IP-Adressen der Namenserver des ISPs ein. Ferner können Sie festlegen, nach wie vielen Sekunden die Verbindung automatisch getrennt werden soll, falls in der Zwischenzeit kein Datenaustausch stattgefunden hat. Bestätigen Sie die Einstellungen mit Weiter. YaST zeigt eine Zusammenfassung der konfigurierten Schnittstellen an. Wählen Sie zum Aktivieren dieser Einstellungen Beenden.

18.4.4. Kabelmodem

In einigen Ländern, z. B. in Österreich und in den USA, ist es nicht ungewöhnlich, dass der Zugriff auf das Internet über TV-Kabelnetzwerke erfolgt. Der TV-Kabel-Abonnent erhält in der Regel ein Modem, das auf der einen Seite an die TV-Kabelbuchse und auf der anderen Seite (mit einem 10Base-TG Twisted-Pair-Kabel) an die Netzwerkkarte des Computers angeschlossen wird. Das Kabelmodem stellt dann eine dedizierte Internetverbindung mit einer statischen IP-Adresse zur Verfügung.

Wählen Sie beim Konfigurieren der Netzwerkkarte je nach Anweisungen Ihres ISPs entweder Automatische Adressenkonfiguration (mit DHCP) oder Konfiguration der statischen Adresse. Die meisten Provider verwenden heute DHCP. Eine statische IP-Adresse ist oft Teil eines speziellen Firmenkontos.

18.4.5. DSL

Wählen Sie zum Konfigurieren des DSL-Geräts das YaST-Modul DSL unter Netzwerkgeräte aus. Dieses YaST-Modul besteht aus mehreren Dialogfeldern, in denen Sie die Parameter des DSL-Zugangs basierend auf den folgenden Protokollen festlegen können:

  • PPP über Ethernet (PPPoE)

  • PPP über ATM (PPPoATM)

  • CAPI für ADSL (Fritz-Karten)

  • Tunnel-Protokoll für Point-to-Point (PPTP) - Österreich

Beachten Sie bitte, dass die Konfiguration Ihres DSL-Zugangs mit PPPoE und PPTP eine korrekte Konfiguration der Netzwerkkarte voraussetzt. Falls dies nicht schon geschehen ist, konfigurieren Sie zunächst die Karte, indem Sie Netzwerkkarten konfigurieren (siehe Abschnitt 18.4.1, „Konfigurieren der Netzwerkkarte mit YaST“) auswählen. Die automatische IP-Adressvergabe erfolgt bei DSL zwar automatisch, aber nicht mit dem DHCP-Protokoll. Deshalb dürfen Sie auch nicht die Option Automatische Adressenkonfiguration (mit DHCP) aktivieren. Geben Sie stattdessen eine statische Dummy-Adresse für die Schnittstelle ein, z. B. 192.168.22.1. Geben Sie unter Subnetzmaske 255.255.255.0 ein. Wenn Sie eine Einzelplatz-Arbeitsstation konfigurieren, lassen Sie das Feld Standard-Gateway leer.

[Tip]Tipp

Die Werte in den Feldern IP-Adresse und Subnetzmaske sind lediglich Platzhalter. Sie haben für den Verbindungsaufbau mit DSL keine Bedeutung und werden nur zur Initialisierung der Netzwerkkarte benötigt.

Abbildung 18.7. DSL-Konfiguration

DSL-Konfiguration

Zu Beginn der DSL-Konfiguration (siehe Abbildung 18.7, „DSL-Konfiguration“) wählen Sie zunächst den PPP-Modus und die Ethernetkarte, mit der das DSL-Modem verbunden ist (in den meisten Fällen ist dies eth0). Geben Sie anschließend unter Geräte-Aktivierung an, ob die DSL-Verbindung schon beim Booten des Systems gestartet werden soll. Klicken Sie auf Benutzergesteuert, um dem normalen Benutzer ohne root-Berechtigungen das Aktivieren und Deaktivieren der Schnittstelle mit KInternet zu ermöglichen. In diesem Dialogfeld können Sie außerdem Ihr Land und einen der dort ansässigen ISPs auswählen. Die Inhalte der danach folgenden Dialogfelder der DSL-Konfiguration hängen stark von den bis jetzt festgelegten Optionen ab und werden in den folgenden Abschnitten daher nur kurz angesprochen. Weitere Informationen zu den verfügbaren Optionen erhalten Sie in der ausführlichen Hilfe in den einzelnen Dialogfeldern.

Um auf einer Einzelplatz-Arbeitsstation Dial-On-Demand verwenden zu können, müssen Sie auf jeden Fall den Namenserver (DNS-Server) angeben. Die meisten Provider unterstützen heute die dynamische DNS-Vergabe, d. h. beim Verbindungsaufbau wird die IP-Adresse eines Namenservers übergeben. Bei einer Einzelplatz-Arbeitsstation müssen Sie jedoch eine Platzhalteradresse wie 192.168.22.99 angeben. Wenn Ihr ISP keine dynamische DNS-Namen unterstützt, tragen Sie die IP-Adressen der Namenserver des ISPs ein.

Idle-Timeout (Sekunden) definiert, nach welchem Zeitraum der Netzwerkinaktivität die Verbindung automatisch getrennt wird. Hier sind Werte zwischen 60 und 300 Sekunden empfehlenswert. Wenn Dial-On-Demand deaktiviert ist, kann es hilfreich sein, das Zeitlimit auf Null zu setzen, um das automatische Trennen der Verbindung zu vermeiden.

Die Konfiguration von T-DSL erfolgt ähnlich wie die DSL-Konfiguration. Durch Auswahl von T-Online als Provider gelangen Sie in das YaST-Konfigurationsdialogfeld für T-DSL. In diesem Dialogfeld geben Sie einige zusätzliche Informationen ein, die für T-DSL erforderlich sind: die Anschlusskennung, die T-Online-Nummer, die Benutzerkennung und Ihr Passwort. Diese Informationen finden Sie in den T-DSL-Anmeldeunterlagen.