Vorgänge

Prozessübergreifende Kommunikation: ipcs

Der Befehl ipcs generiert eine Liste der aktuell verwendeten IPC-Ressourcen:

------ Shared Memory Segments --------
key        shmid      owner     perms      bytes      nattch     status
0x00000000 58261504   tux    600        393216     2          dest
0x00000000 58294273   tux    600        196608     2          dest
0x00000000 83886083   tux    666        43264      2
0x00000000 83951622   tux    666        192000     2
0x00000000 83984391   tux    666        282464     2
0x00000000 84738056   root      644        151552     2          dest

------ Semaphore Arrays --------
key        semid      owner     perms      nsems
0x4d038abf 0          tux    600        8

------ Message Queues --------
key        msqid      owner      perms      used-bytes   messages

Prozessliste: ps

Mit dem Befehl ps wird eine Liste von Prozessen generiert. Die meisten Parameter müssen ohne Minuszeichen angegeben werden. Über ps --help erhalten Sie eine kurze und auf der entsprechenden Manualpage eine ausführliche Hilfe.

Um alle Prozesse mit Benutzer- und Kommandozeileninformation aufzulisten, verwenden Sie ps axu:

tux@mercury:~> ps axu
USER       PID %CPU %MEM    VSZ   RSS TTY      STAT START   TIME COMMAND
root         1  0.0  0.0    696   272 ?        S    12:59   0:01 init [5]
root         2  0.0  0.0      0     0 ?        SN   12:59   0:00 [ksoftirqd
root         3  0.0  0.0      0     0 ?        S<   12:59   0:00 [events
[...]
tux    4047  0.0  6.0 158548 31400 ?        Ssl  13:02   0:06 mono-best 
tux    4057  0.0  0.7   9036  3684 ?        Sl   13:02   0:00 /opt/gnome
tux    4067  0.0  0.1   2204   636 ?        S    13:02   0:00 /opt/gnome
tux    4072  0.0  1.0  15996  5160 ?        Ss   13:02   0:00 gnome-scre
tux    4114  0.0  3.7 130988 19172 ?        SLl  13:06   0:04 sound-juic
tux    4818  0.0  0.3   4192  1812 pts/0    Ss   15:59   0:00 -bash
tux    4959  0.0  0.1   2324   816 pts/0    R+   16:17   0:00 ps axu

Um zu prüfen, wie viele sshd-Prozesse laufen, verwenden Sie die Option -p zusammen mit dem Befehl pidof, der die Prozess-IDs der gegebenen Prozesse auflistet.

tux@mercury:~> ps -p $(pidof sshd)
  PID TTY      STAT   TIME COMMAND
 3524 ?        Ss     0:00 /usr/sbin/sshd -o PidFile=/var/run/sshd.init.pid
 4813 ?        Ss     0:00 sshd: tux [priv]
 4817 ?        R      0:00 sshd: tux@pts/0

Sie können die Prozessliste entsprechend Ihren Anforderungen formatieren. Mit der Option -L wird eine Liste aller Schlüsselwörter zurückgegeben. Geben Sie den folgenden Befehl ein, um eine nach Speichernutzung aller Prozesse sortierte Liste zu erhalten:

tux@mercury:~> ps ax --format pid,rss,cmd --sort rss
  PID   RSS CMD
    2     0 [ksoftirqd/0]
    3     0 [events/0]
    4     0 [khelper]
    5     0 [kthread]
   11     0 [kblockd/0]
   12     0 [kacpid]
  472     0 [pdflush]
  473     0 [pdflush]
[...]
 4028 17556 nautilus --no-default-window --sm-client-id default2
 4118 17800 ksnapshot
 4114 19172 sound-juicer
 4023 25144 gnome-panel --sm-client-id default1
 4047 31400 mono-best --debug /usr/lib/beagle/Best.exe --autostarted
 3973 31520 mono-beagled --debug /usr/lib/beagle/BeagleDaemon.exe --bg --aut

Prozessbaum: pstree

Mit dem Befehl pstree wird eine Liste der Prozesse in Form einer Baumstruktur generiert:

tux@mercury:~> pstree
init-+-NetworkManagerD
     |-acpid
     |-3*[automount]
     |-cron
     |-cupsd
     |-2*[dbus-daemon]
     |-dbus-launch
     |-dcopserver
     |-dhcpcd
     |-events/0
     |-gpg-agent
     |-hald-+-hald-addon-acpi
     |      `-hald-addon-stor
     |-kded
     |-kdeinit-+-kdesu---su---kdesu_stub---yast2---y2controlcenter
     |         |-kio_file
     |         |-klauncher
     |         |-konqueror
     |         |-konsole-+-bash---su---bash
     |         |         `-bash
     |         `-kwin
     |-kdesktop---kdesktop_lock---xmatrix
     |-kdesud
     |-kdm-+-X
     |     `-kdm---startkde---kwrapper
[...]

Mit dem Parameter -p werden die Namen durch die jeweiligen Prozess-IDs ergänzt. Damit auch die Kommandozeilen angezeigt werden, verwenden Sie den Parameter -a:

Prozesse: top

Mit dem Befehl top, der für „Table of Processes“ (Tabelle der Prozesse) steht, wird eine Liste der Prozesse angezeigt, die alle zwei Sekunden aktualisiert wird. Um das Programm zu beenden, drücken Sie die Taste Q. Mit der Option -n 1 wird das Programm nach einmaliger Anzeige der Prozessliste beendet. Im Folgenden finden Sie ein Beispiel für die Ausgabe des Befehls top -n 1:

tux@mercury:~> top -n 1
top - 17:06:28 up  2:10,  5 users,  load average: 0.00, 0.00, 0.00
Tasks:  85 total,   1 running,  83 sleeping,   1 stopped,   0 zombie
Cpu(s):  5.5% us,  0.8% sy,  0.8% ni, 91.9% id,  1.0% wa,  0.0% hi,  0.0% si
Mem:    515584k total,   506468k used,     9116k free,    66324k buffers
Swap:   658656k total,        0k used,   658656k free,   353328k cached

  PID USER      PR  NI  VIRT  RES  SHR S %CPU %MEM    TIME+  COMMAND
    1 root      16   0   700  272  236 S  0.0  0.1   0:01.33 init
    2 root      34  19     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.00 ksoftirqd/0
    3 root      10  -5     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.27 events/0
    4 root      10  -5     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.01 khelper
    5 root      10  -5     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.00 kthread
   11 root      10  -5     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.05 kblockd/0
   12 root      20  -5     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.00 kacpid
  472 root      20   0     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.00 pdflush
  473 root      15   0     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.06 pdflush
  475 root      11  -5     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.00 aio/0
  474 root      15   0     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.07 kswapd0
  681 root      10  -5     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.01 kseriod
  839 root      10  -5     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.02 reiserfs/0
  923 root      13  -4  1712  552  344 S  0.0  0.1   0:00.67 udevd
 1343 root      10  -5     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.00 khubd
 1587 root      20   0     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.00 shpchpd_event
 1746 root      15   0     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.00 w1_control
 1752 root      15   0     0    0    0 S  0.0  0.0   0:00.00 w1_bus_master1
 2151 root      16   0  1464  496  416 S  0.0  0.1   0:00.00 acpid
 2165 messageb  16   0  3340 1048  792 S  0.0  0.2   0:00.64 dbus-daemon
 2166 root      15   0  1840  752  556 S  0.0  0.1   0:00.01 syslog-ng
 2171 root      16   0  1600  516  320 S  0.0  0.1   0:00.00 klogd
 2235 root      15   0  1736  800  652 S  0.0  0.2   0:00.10 resmgrd
 2289 root      16   0  4192 2852 1444 S  0.0  0.6   0:02.05 hald
 2403 root      23   0  1756  600  524 S  0.0  0.1   0:00.00 hald-addon-acpi
 2709 root      19   0  2668 1076  944 S  0.0  0.2   0:00.00 NetworkManagerD
 2714 root      16   0  1756  648  564 S  0.0  0.1   0:00.56 hald-addon-stor

Wenn Sie die Taste F drücken, während top aktiv ist, wird ein Menü geöffnet, in dem das Format der Ausgabe umfassend bearbeitet werden kann.

Um nur die Prozesse eines bestimmten Benutzers zu überwachen, kann der Parameter -U UID verwendet werden. Ersetzen Sie UID durch die Benutzer-ID des Benutzers. Das Kommando top -U $(id -u) gibt die UID des Benutzers auf Basis des Benutzernamens zurück und zeigt dessen Prozesse an.

Ändern der Priorität eines Prozesses: nice und renice

Der Kernel bestimmt anhand der Priorität („Niceness“), welche Prozesse mehr CPU-Zeit erfordern als andere. Je höher die Priorität eines Prozesses, desto weniger CPU-Zeit nimmt er anderen Prozessen. Prioritätsstufen reichen von -20 (niedrigste „Priorität“) bis 19. Negative Werte können nur vom root festgelegt werden.

Das Anpassen der Priorität ist nützlich beim Ausführen eines nicht zeitkritischen Prozesses, der lange dauert und viel CPU-Zeit verbraucht, z. B. beim Kompilieren eines Kernels auf einem System, das auch andere Aufgaben ausführt. Indem Sie einen solchen Prozess „nicer“ machen, ihm also geringere Priorität einräumen, stellen Sie sicher, dass andere Aufgaben, z. B. ein Webserver, höhere Priorität haben.

Der Aufruf von nice ohne jegliche Parameter gibt die aktuelle Niceness aus:

tux@mercury:~> nice
0

Ausführen des Kommandos nice erhöht die aktuelle Priorität für das angegebene Kommando um 10. Die Verwendung des Kommandos nice -n ermöglicht es Ihnen, eine neue Priorität in Relation zur aktuellen Prioritätsstufe anzugeben.

Zum Ändern der Priorität eines laufenden Prozesses verwenden Sie renice priority -p Prozess-ID, z. B.:

renice +5 3266

Die Priorität aller Prozesse, die einem bestimmten Benutzer gehören, ändern Sie mit der Option -u Benutzer. Prozessgruppen erhalten eine neue Priorität durch die Option -g Prozessgruppen-ID.