Freigabe von Dateien zwischen Linux-Computern

Die folgenden Abschnitte erläutern mehrere Methoden für die Freigabe von Daten. Verwenden Sie eine davon, wenn Sie eine permanente Lösung für die Datenfreigabe suchen.

Übertragen von Dateien mit NFS

Gehen Sie zur Konfiguration des Servers wie folgt vor:

  1. Bereiten Sie das System vor:

    1. Öffnen Sie eine Shell, melden Sie sich als root an und gewähren Sie allen Benutzern Schreibrechte:

      mkdir /srv/nfs
      chgrp users /srv/nfs
      chmod g+w /srv/nfs
    2. Vergewissern Sie sich, dass Ihr Benutzername und Ihre Benutzer-ID am Client und am Server bekannt sind. Ausführliche Anleitungen zur Erstellung und Verwaltung von Benutzerkonten finden Sie unter Kapitel 5, Verwalten von Benutzern mit YaST.

  2. Bereiten Sie den NFS-Server vor:

    1. Starten Sie YaST als root.

    2. Klicken Sie auf Netzwerkdienste+NFS-Server (dieses Modul ist nicht standardmäßig installiert. Sollte es in YaST nicht vorhanden sein, installieren Sie das Paket yast2-nfs-server.

    3. Aktivieren Sie NFS-Dienste mit Start.

    4. Öffnen Sie den geeigneten Firewall-Port mit Firewall-Port öffnen, falls Sie eine Firewall verwenden.

  3. Exportieren Sie die Verzeichnisse:

    1. Klicken Sie auf Verzeichnis hinzufügen und wählen Sie /srv/nfs aus.

    2. Setzen Sie die Exportoptionen auf:

      rw,root_squash,async
    3. Wiederholen Sie diese Schritte, wenn Sie mehrere Verzeichnisse exportieren möchten.

  4. Wenden Sie Ihre Einstellungen an und beenden Sie YaST. Ihr NFS-Server ist nun bereit zur Benutzung.

Geben Sie rcnfsserver start als root ein, um den NFS-Server manuell zu starten. Geben Sie rcnfsserver stop ein, um den Server zu stoppen. Standardmäßig wird dieser Service bei jedem Booten durch YaST ausgeführt.

Gehen Sie zur Konfiguration des Clients wie folgt vor:

  1. Bereiten Sie den NFS-Client vor:

    1. Starten Sie YaST als root.

    2. Wählen Sie Netzwerkdienste+NFS-Client.

    3. Aktivieren Sie Firewall-Port öffnen, falls Sie eine Firewall verwenden.

  2. Importieren Sie das entfernte Dateisystem:

    1. Klicken Sie auf Hinzufügen.

    2. Geben Sie den Namen oder die IP-Adresse des NFS-Servers ein oder klicken Sie auf Wählen, um das Netzwerk automatisch nach NFS-Servern zu durchsuchen.

    3. Geben Sie den Namen Ihres entfernten Dateisystems ein oder wählen Sie es automatisch mit Auswählen aus.

    4. Geben Sie einen geeigneten Einhängepunkt ein, z. B. /mnt.

    5. Wiederholen Sie diese Schritte, wenn Sie mehrere Verzeichnisse importieren möchten.

  3. Wenden Sie Ihre Einstellungen an und beenden Sie YaST. Ihr NFS-Client ist nun bereit zur Benutzung.

Geben Sie rcnfs start ein, um den NFS-Client manuell zu starten.

[Note]Konsistente Benutzernamen

Wenn Ihr privates Netzwerk nur von einer kleinen Benutzeranzahl verwendet wird, richten Sie manuell identische Benutzer auf den Computern ein. Wenn Sie jedoch einen größeren und konsistenten Benutzerstamm in einem größeren privaten Netzwerk benötigen, sollten Sie den Einsatz von NIS oder LDAP zur Verwaltung von Benutzerdaten in Erwägung ziehen. Weitere Informationen finden Sie unter Kapitel Arbeiten mit NIS (↑Referenz) und Kapitel LDAP – Ein Verzeichnisdienst (↑Referenz).

Freigabe von Dateien mit Samba

Diese Abschnitte stellen verschiedene Methoden für den Zugriff auf Dateien auf einem Samba-Server vor. Im Lieferumfang von KDE und GNOME sind grafische Werkzeuge zur Arbeit mit Samba-Freigaben enthalten. Für den Zugriff auf Samba-Server steht auch ein Kommandozeilenwerkzeug zur Verfügung.

Zugreifen auf Freigaben mit KDE und GNOME

Beide Desktops, KDE und GNOME, können über ihre Dateibrowser auf Samba-Freigaben zugreifen. Gehen Sie wie folgt vor, um auf Ihre Freigabe zuzugreifen:

  1. Drücken Sie Alt+F2 und geben Sie smb://jupiter.example.com/Freigabe ein.

    Die Syntax dieser URL lautet smb://HOST/SHARENAME, wobei HOST den Hostnamen (jupiter.example.com) oder die IP-Adresse angibt und SHARENAME die Freigabe darstellt. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Schritt 3.b.

  2. Melden Sie sich mit dem Benutzernamen und Passwort an. Das Passwort wird unter Schritt 4 eingestellt. Sie können auch einfach Eingabetaste drücken, wenn kein Passwort erforderlich ist.

  3. Ziehen Sie beliebige Dateien oder Verzeichnisse aus oder in Ihr Fenster und legen Sie sie ab.

Wenn Sie Ihre Arbeitsgruppe nicht kennen, geben Sie smb:/ ein, um alle in Ihrem Netzwerk verfügbaren Arbeitsgruppen aufzulisten. Das Smb4K-Werkzeug (Paket smb4k) kann verwendet werden, um alle Arbeitsgruppen in Ihrem Netzwerk anzuzeigen und auf Anforderung einzuhängen.

Zugriff auf Freigaben über die Kommandozeile

Wenn Sie die Kommandozeile bevorzugen, verwenden Sie den Befehl smbclient. Führen Sie für die Anmeldung bei Ihrem Samba-Server Folgendes aus:

smbclient //jupiter/share -U tux

Lassen Sie die Option -U weg, wenn Sie der aktuelle Benutzer tux sind. Wenn Sie sich erfolgreich angemeldet haben, verwenden Sie einige grundlegende Befehle wie ls (Inhalt auflisten), mkdir (Verzeichnis anlegen), get (Datei herunterladen), und put (Datei hochladen). Geben Sie help ein, um alle Befehle anzuzeigen. Weitere Informationen finden Sie auf der man-Seite des Befehls smbclient.