14.4. Harddisk-Recording mit Audacity

Mit Audacity (Paket audacity) können Sie Audiodaten aufzeichnen und bearbeiten. Dies nennt sich Harddisk-Recording. Wählen Sie beim ersten Programmstart eine Sprache aus. Die Spracheinstellung können Sie jederzeit unter File (Datei)+Preferences (Einstellungen)+Interface (Benutzeroberfläche) ändern. Die Änderung der Sprache wird bei einem Neustart des Programms wirksam.

Abbildung 14.17. Spektrale Darstellung der Audiodaten

Spektrale Darstellung der Audiodaten

14.4.1. Aufzeichnen von WAV-Dateien und Importieren von Dateien

Klicken Sie auf die rote Aufnahme-Schaltfläche, um einen leeren Stereo-Track zu erzeugen und die Aufnahme zu starten. Wenn Sie die Standardparameter ändern möchten, können Sie unter File (Datei)+Preferences (Einstellungen) die gewünschten Einstellungen vornehmen. Für die Aufnahme sind Audio I/O (Audio E/A) und Quality (Qualität) wichtig. Auch wenn bereits Tracks existieren, werden neue Tracks erzeugt, wenn Sie auf die Aufnahme-Schaltfläche klicken. Dies kann zunächst verwirrend sein, weil diese Tracks in der Standardgröße des Programmfensters nicht zu sehen sind.

Wählen Sie zum Importieren von Audiodaten Project (Projekt)+Import Audio (Audio importieren). Das Programm unterstützt das WAV-Format und das komprimierte Ogg Vorbis-Format. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Abschnitt 14.3.3, „Komprimieren von Audiodaten: Ripping“ (↑Anwendungen).

14.4.2. Bearbeiten von Audiodateien

Öffnen Sie das Menü AudioTrack links neben dem Track. Dieses Menü enthält Optionen für verschiedene Ansichten und grundlegende Editiermöglichkeiten. Um den Track umzubenennen, geben Sie unter Name einen neuen Namen ein. Audacity bietet Ansichtsmodi wie Waveform (Wellenform), Waveform (dB) (Wellenform [dB]), Spectrum (Spektrum) und Pitch (Tonhöhe). Wählen Sie eine Ansicht entsprechend Ihren Anforderungen. Wenn Sie jeden Kanal eines Stereo-Tracks separat bearbeiten möchten, wählen Sie Split Track (Track aufteilen). Anschließend kann jeder Kanal als gesonderter Track bearbeitet werden. Legen Sie für jeden Track das Sample Format (Sampleformat [in Bit]) und die Sample Rate (Samplerate [in Hz]) an.

Die meisten Werkzeuge des Menüs Edit (Bearbeiten) sind erst verfügbar, wenn Sie den Kanal und den Abschnitt des zu bearbeitenden Tracks ausgewählt haben. Nachdem Sie Ihre Auswahl getroffen haben, können Sie Änderungen aller Art vornehmen und Effekte anwenden.

Je nach Dateityp können Sie unter View (Ansicht)+Set Selection Format (Auswahlformat einstellen) unterschiedliche Anzeigeformate für die ausgewählten Abschnitte auswählen. Mit Set Snap-To Mode (Ausrichten aktivieren) werden die Abschnittsgrenzen automatisch an das gewählte Anzeigeformat angepasst. Wenn Sie z. B. PAL frames (PAL-Frames) als Anzeigeformat wählen und Snap-To (Ausrichten an) aktivieren, werden Abschnittsgrenzen immer in Vielfachen von Frames markiert.

Alle Editierwerkzeuge sind mit Quickinfos versehen und somit einfach zu verwenden. Die Funktion Undo History (Widerrufliste) unter View (Ansicht)+History (Verlauf) ist eine nützliche Funktion, um vorherige Bearbeitungsschritte anzusehen und bei Bedarf durch einen Klick in die Liste rückgängig zu machen. Gehen Sie mit Discard (Verwerfen) vorsichtig um, weil mit dieser Option Bearbeitungsschritte aus der Liste gelöscht werden. Wenn diese Schritte verworfen sind, können sie nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Abbildung 14.18. Das Spektrum

Das Spektrum

Mit der integrierten Spektralanalyse finden Sie schnell etwaige Störgeräusche. Unter View (Ansicht)+Plot Spectrum (Frequenzanalyse Spektrum) können Sie das Spektrum des ausgewählten Bereichs anzeigen lassen. Hier kann mit Log frequency (Logfrequenz) auch eine logarithmische Frequenzskala in Oktaven gewählt werden. Wenn Sie den Mauszeiger im Spektrum bewegen, werden neben den entsprechenden Noten automatisch die Frequenzen der Spitzenwerte angezeigt.

Störende Frequenzen entfernen Sie mit Effect (Effekt)+FFT Filter. Im Zusammenhang mit der Filterung kann es notwendig sein, den Signalpegel mit Amplify (Verstärken) neu zu justieren. Mit Amplify (Verstärken) können Sie auch die Aussteuerung überprüfen. In der Standardeinstellung ist New Peak Amplitude (Neue Spitzenamplitude) auf 0,0 dB festgelegt. Dieser Wert entspricht der maximal möglichen Amplitude im gewählten Audioformat. Amplification (Verstärkung) zeigt den erforderlichen Wert an, um den ausgewählten Bereich auf diese maximale Aussteuerung zu verstärken. Eine Übersteuerung wird durch einen negativen Wert angezeigt.

14.4.3. Speichern und Exportieren

Wählen Sie File (Datei)+Save Project (Projekt speichern) oder Save Project As (Projekt speichern unter), um das gesamte Projekt zu speichern. Dabei wird eine XML-Datei mit der Erweiterung .aup erzeugt, die das Projekt beschreibt. Die eigentlichen Audiodaten werden in einem nach dem Projekt benannten Verzeichnis mit dem Zusatz _data gespeichert.

Es ist auch möglich, das gesamte Projekt oder den selektierten Bereich als Stereo-WAV-Datei zu exportieren. Zum Exportieren des Projekts im Ogg Vorbis-Format lesen Sie bitte die Hinweise in Abschnitt 14.3.3, „Komprimieren von Audiodaten: Ripping“ (↑Anwendungen).